Neukirchen. In den 1970er Jahren entdeckte Siegfried Richter auf einem Bauerngut blühende Kakteen. Aus den Stecklingen, die ihm die Bäuerin schenkte, züchtete er eigene Pflanzen. Ab diesem Zeitpunkt war seine Leidenschaft, mit den Gewächsen zu arbeiten, geweckt. Um sein Wissen auszubauen und sich auszutauschen trat er einer Fachgruppe für Kakteen bei, die er bald leitete. Zur Zeit der politischen Wende hatte Siegfried Richter rund 70.000 Kakteen. Einen Großteil davon hat er an den botanischen Garten in Chemnitz gespendet.

 

Mehrere tausend Pflanzen

Auch heute noch hat der Kakteensammler mehrere tausend Pflanzen in seinem Garten, darunter 30 verschiedene Agavenarten, 100 Sukkulentenarten, Blattkakteen und Steingartenpflanzen. Vor acht Jahren hat sich der 78-Jährige auf winterharte Kakteen spezialisiert. Der Grund: In seinem 18 Quadratmeter großen Gewächshaus hatte er vor lauter Pflanzen keinen Platz mehr. Außerdem spart er durch die Haltung der Kakteen im Freien Ressourcen wie Wasser und Strom für die Heizung im Winter sowie Arbeitszeit, beispielsweise für das Umtopfen. Etwa ein Drittel seiner gesamten Pflanzensammlung steht mittlerweile draußen.

 

Boden muss speziell vorbereitet werden

"Für die Freilandhaltung meiner Kakteen muss der Boden speziell vorbereitet werden. Die Fläche muss eine gute Drainage haben, das bedeutet, dass eine grobe Schicht aus Beton- oder Ziegelbruch für gute Entwässerung des Geländes sorgt. Auf diese Drainage wird dann eine etwa 20 Zentimeter dicke Pflanzschicht aufgetragen, die ebenfalls sehr wasserdurchlässig sein sollte", erklärt Siegfried Richter.

 

Pflanzenzucht für den botanischen Garten in Chemnitz

Der Großteil seiner Kakteen stammt aus botanischen Gärten. Die jeweiligen Stecklinge hat er dann immer selbst vermehrt und gezüchtet. Neben der Pflege seiner eigenen Pflanzen züchtet Siegfried Richter jedes Jahr 1500 bis 2000 Pflanzen für den botanischen Garten in Chemnitz.