Neukirchen. Weil in Deutschland aktuell vermehrt Fälle der Vogelgrippe auftreten, muss die Firma Eifrisch derzeit eine Stallpflicht umsetzen, die im Altlandkreis Stollberg seit Beginn des Jahres gilt. Für die Ställe herrscht zudem ein Besuchsverbot. Die 63 der insgesamt etwa 180 Mitarbeiter, die in den Ställen arbeiten, müssen täglich ihre Schuhe und Kleidung wechseln. Für die komplette Desinfektion der LKWs baute das Unternehmen eigens eine Schleuse auf. Des Weiteren wurden getrennte Entlade- und Verladestationen eingerichtet.

"Wir haben bei uns im Betrieb bisher keine Fälle der Geflügelpest zu verzeichnen", sagt Geschäftsführer Frank Schubert erleichtert. Sollte dies allerdings passieren, müssten jedes der mehr als eine Million Hühner geschlachtet werden. Die Folge wäre ein monatelanger Stillstand. In einem solchen Fall gäbe es eine Entschädigung von der Tierseuchenkasse des Freistaats Sachsen, um den Geschäftsbetrieb am Laufen zu halten, bis die Eierproduktion wieder anlaufen könnte.

Doch auch die aktuellen Schutzmaßnahmen stellen die Firma vor große Herausforderungen. "Da die Arbeit unter erschwerten Bedingungen abläuft, verteuert sich die Produktion. Geplante Investitionen müssen wir deshalb erst einmal verschieben", berichtet der 62-Jährige.

Die Stallpflicht hat zwar keine direkten Konsequenzen für die Firma, da alle Hühner in Ställen leben und die Eier als Bodenhaltung deklariert werden. Der Neukirchener Betrieb gehört aber zur Gruppe "Deutsches Frühstücksei", der auch Farmen angehören, die Freilandhaltungseier produzieren und diese über Eifrisch vertreiben. Seit Mitte März müssen alle Freilandhaltungseier aus Mecklenburg-Vorpommern mit Bodenhaltung gekennzeichnet werden. Diese Abstufung auf die nächstniedrigere Haltungsform muss vorgenommen werden, sobald die Hühner mindestens 16 Wochen in Ställen leben. Dadurch müssen diese günstiger verkauft werden, was wiederum zu einem Umsatzrückgang führt. Etwa 23 Prozent aller monatlich circa 45 Millionen verkauften Eier sind davon betroffen.