Marienberg. An die 330 Gäste, darunter Persönlichkeiten aus Öffentlichkeit und Politik, waren am 11. Januar der Einladung der Bergstadt Marienberg und dem Panzergrenadierbataillon 371 "Marienberger Jäger" zum Neujahrsempfang in die Stadthalle nach Marienberg gefolgt. Es handelte sich um den 23. Empfang insgesamt und den 20. gemeinsamen mit der Bundeswehr. Oberstleutnant und Bataillonskommandeur Thomas Spranger dankte in seiner Ansprache Marienbergs Oberbürgermeister Andrè Heinrich für den Zusammenhalt und die bisherige ausgezeichnete Partnerschaft.
Das rote Telefon
Mit einer kurzen Rückschau sowie Erklärungen zu künftigen Herausforderungen gewährte der Kommandeur Einblicke in das Tätigkeitsfeld der Marienberger Jäger. Das Panzergrenadierbataillon 371 stellt seit 1. Januar 2022, unabhängig vom Ukrainekrieg, welcher am 24. Februar 2022 begann, bis Ende 2024 Soldaten für die schnelle multinationale Eingreiftruppe der Nato. Das bedeutet, dass sich ein Teil der Soldaten der Erzgebirgskaserne in erhöhter Verlegebereitschaft befindet, um im Ernstfall eingesetzt werden zu können.
Ein rotes Telefon auf dem Rednerpult signalisierte die derzeitig angespannte politische Lage. "Sollte es klingeln, werden wir bereit sein und unseren Auftrag erfüllen", so der Kommandeur. Darüber hinaus informierte er, dass in diesem Jahr auch die zukunftsorientierten Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten in der Erzgebirgskaserne beginnen.
Sämtliche Lebensbereiche durch die Pandemie heruntergefahren
Von Marienbergs Stadtoberhaupt wurde der diesjährige Neujahresempfang mit einer Schweigeminute im Gedenken an den kürzlich verstorbenen Bürgermeister der Partnerstadt Bad Marienberg eröffnet.
Der traditionelle Empfang konnte nach langer Durststrecke 2023 nun endlich wieder stattfinden. Herr Heinrich bedauerte, dass durch die Pandemie sämtliche Lebensbereiche heruntergefahren werden mussten. Er sagte: "Wie sich die Bürgerinnen und Bürger nach einem Miteinander wieder danach sehnten, gemeinsam etwas auf die Beine stellten und mit Freude im Herzen feierten, zeigten die um ein Jahr verschobenen Feierlichkeiten zu 500. Stadtjubiläum im Juli 2022. Ein Blick in die Historie verriet jedoch, dass größere Feiern in und um Marienberg auch in der Vergangenheit aufgrund von Kriegen, Not, Epidemien und etc. entweder gar nicht oder nur in abgespeckter Form in der Stadt stattfinden konnten".
"Der Gewinn liegt im Verzicht"
Andrè Heinrich gab ebenfalls einen kurzen Rückblick und wagte auch einen in die Zukunft. "Ich will nicht schwarzmalen, aber wir werden uns längerfristig auf schwierigere Zeiten getreu dem Leitsatz: 'Der Gewinn liegt im Verzicht' einstellen müssen. Das betrifft auch den städtischen Haushalt. Hier muss genau geschaut werden, was nötig und was möglich ist", so der Oberbürgermeister. Doch es gibt auch Positives zu berichten. Dazu zählt, dass die Trinkwassererschließung im Ortsteil Sorgau begonnen wird, dass es sich für den Privatbürger durchaus lohnen kann, den Blick auf die neue Förderkulisse zu richten oder auch, dass sich die Stadt mit dem Thema der Gewinnung alternativer Energien beschäftigt. Investoren stünden schon bereit. Sein Dank richtete sich an alle, die auch 2022 die Stadt mitgestaltet und ihre Ideen eingebracht haben und an jene, die sich nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine sofort bereit erklärten, Flüchtlinge aufzunehmen sowie facettenreiche Hilfe anboten. Ein Grußwort überbrachte zudem auch der neue Landrat des Erzgebirgskreises Rico Anton. Er sagte: "Es ist mir vergönnt, an verschiedenen Neujahrsempfängen in der Erzgebirgsregion teilzunehmen. Marienberg stellt dabei eine Besonderheit dar, da es sich hier um eine Garnisonsstadt handelt, die große Verbundenheit mit den Soldatinnen und Soldaten zeigt. Ich möchte aber betonen, dass vieles, was heute in der Bevölkerung zu Recht kritisiert wird Ergebnis politischer Fehlentscheidungen ist".
Musikalische Akzente und Buffet
Musikalische Akzente setzten zum diesjährigen Neujahresempfang sechs Kameraden des Luftwaffenmusikkorps Erfurt. Sie ernteten dafür großen Applaus. Ein großes Dankeschön gebührt außerdem der Küche der Bundeswehr, welche für das Buffet sorgte sowie die Bedienung vor Ort.
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