Großrückerswalde. Im Oberdorfer Bierstübel hat die nächste Generation das Regiment übernommen. Gründer Bernd Löser rückt mit 70 Jahren in den Hintergrund und hilft der neuen Chefin, seiner Tochter Susann Schreiter, nur noch wenn sie ihn braucht. Für den ehemaligen Inhaber endet damit ein bewegtes Berufsleben.
Sehr schöne Anfangsjahre
An den Tag der Geschäftsgründung kann er sich noch ganz genau erinnern. Das ist der 16. Februar 1988 gewesen, ein Faschingsdienstag. "Die Gaststube war rappelvoll und wir haben gesungen und getanzt", erinnert sich Bernd Löser. Überhaupt seien die Anfangsjahre sehr schön gewesen. Freitags nach dem allgemeinen Feierabend herrschte im Bierstübel immer Hochbetrieb. "Typisch DDR war damals aber auch, dass man nicht immer das geliefert bekam, was man bestellte", so der Großrückerswalder. Seine erste Lieferung bildete eine Kiste Zitronenschnaps. Bestellt hatte er ganz etwas anderes. Den Zitronenschnaps wollte auch keiner haben. "Die letzten drei Flaschen habe ich verschenkt", meint er sich zu erinnern.
Schlechte Zeiten
Heute sei das ganz anders. Da bekäme der Wirt die Waren beinahe aufgedrängt. Schlechte Zeiten gab es natürlich auch. Vor allem die Zeit der Corona-Maßnahmen hatte ihm wie allen anderen Betreibern von Gaststätten sehr viel abverlangt. Zum Glück liefen der Party-Service und die Auslieferung der hier zubereiteten Mahlzeiten weiter. "Von der Laufkundschaft allein können wir heute nicht mehr leben", so Bernd Löser. Täglich verlassen gegen Mittag etwa 80 Portionen das Oberdorfer Bierstübel. Geliefert wird in alle Ortsteile, nach Marienberg und nach Mildenau. Seine Tochter hat hier gelernt und kehrte nach drei Jahren im "Weißen Roß" in Marienberg und nach drei weiteren in Österreich wieder in den elterlichen Familienbetrieb zurück.
Veränderungen sind geplant
Vor drei Jahren reifte hier auch die Entscheidung zur Übernahme des Bierstübels. Die gelernte Köchin möchte einiges verändern. So soll die Küche neu gemacht werden. Außerdem plant sie Veränderungen am Haus. "In die Gaststube müssen wir in nicht allzu ferner Zukunft auch investieren", erklärt die 40-Jährige. Aber das ginge nur alles nach und nach. Der Service des Bierstübels bleibt der gleiche. Hier wird serviert, was zuvor frisch in der Küche zubereitet worden ist. Hausmannskost ist es, was hier gefragt ist nach allen Regeln der Kochkunst zubereitet wird. Den Partyservice und auch das Essen auf Rädern wird es ebenso weiterhin geben. "Wer seine Familienfeier oder Betriebsfeste oder ähnliches bei uns feiern möchte, bleibt uns ganz herzlich willkommen", versicherte Susann Schreiter.
Öffnungszeiten
Montag, Dienstag, Freitag: 17 Uhr - 20 Uhr
Mittwoch und Donnerstag: Ruhetag
Samstag: 17 Uhr - 21 Uhr
Sonntag: 11 Uhr - 13 Uhr und 16 Uhr - 20 Uhr
Nach Vereinbarung auch gerne außerhalb der regulären Öffnungszeiten.
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