Schlettau. Thomas Dittrich hatte die zündende Idee mit der Hilfsstation für Radfahrer. Der vielbefahrene Radweg in Schlettau, der die Stadt auch mit Scheibenberg verbindet, führt teils durch entlegenes Waldgebiet. Zahlreiche Radler sind täglich auf der Strecke unterwegs. Nun kann man entspannter unterwegs sein, denn im Falle eines Falles, sprich einer Rad-Panne, gibt es seit Donnerstag eine Hilfsstation für Radfahrer. Der Bikestop "help yourself - Reparatur und Wasserservice" bietet alles. was unterwegs im Falle einer kleineren Panne für eine Fahrrad-Reparatur benötigt wird: Neben Trinkwasserflaschen und Sanitäts-Kasten auch eine Vielzahl an unterschiedlichsten Werkzeugen, Flickzeug, Zangen, Reifenheber, Luftpumpen, Ketten und Dichtspray.
Man kann sich im Gästebuch eintragen
"Ich habe auch ein Gästebuch hinterlegt, für denjenigen, der Hilfe braucht. Vielleicht kann er darin einen netten Denkspruch oder ein kleines Gedicht hinterlassen, die den Tag erheitern", sagt Thomas Dittrich, der die Hilfsstation unmittelbar an seiner Grundstückgrenze betreibt. Er selbst ist ambitionierter Mountainbike-Fahrer.
Inspiration holte er sich bei einer Radtour in Italien
Der 37-jährige Schlettauer war beim Radmarathon Stoneman bereits achtmal unterwegs. Er sagte: "Vor Kurzen war ich bei einer Tour unterwegs mit einer Alpenüberquerung in Passo Tremalzo in Italien. Da gibt es etwas ähnliches. Es funktioniert mit der Kasse des Vertrauens recht gut. Da kam mir der Gedanke. Auch daheim kommen immer wieder Radfreunde vorbei, die Hilfe suchen. Einmal war bei einem Radfahrer aus Bautzen, der auf dem Europaradweg unterwegs war, das Wasser alle. Ein anderer hatte einen platten Reifen. Ich war gerade im Garten und konnte daher helfen." "Selber ging es mir zusammen mit einem Kumpel in Österreich schon einmal so, dass wir Hilfe brauchten. Wir waren unterwegs auf der ERZ Gravel-Tour bei 30 Grad und die Trinkwasserreserven gingen zur Neige. Wir haben das Wasser eines Dorfbachs getrunken, das ging heftig nach hinten los. Daraus resultierte bei uns beiden ein heftiger Durchfall. Da hätten wir uns im Nachhinein gewünscht, dass irgendwo etwas Trinkwasser zur Verfügung gestanden hätte."
Eine sinnvolle Station in der Mountainbike-Region
Markersbacher Moutainbike-Freund Marc Dietze (46 Jahre): "Ich finde es sehr gut, dass jemand bereit ist, einen Bikestop aufzustellen. Passiert eine Panne, kann man darauf zurückgreifen. Die Erzgebirgsregion entwickelt sich ja zunehmend zum Mountainbike-Gebiet und da ist es gut, wenn es so etwas gibt." Seine 44-jährige Ehefrau Christin ergänzte: "Ich fahre hier jeden Tag mit dem Rad entlang auf Arbeit. Und finde den Bikestop genial, denn unterwegs kann immer mal was passieren. Privat fahren wir ausgedehnte Mountainbike-Touren, da haben wir das wiederholt schon erlebt. Wenn man dann eine Stelle kennt, wo man beim Rad Wasser auffüllen oder etwas reparieren kann, ist das ungemein hilfreich."
erschienen am 05.08.2023