Das Preßnitztalmuseum in Niederschmiedeberg zeigt ab dem 4. Juni eine neue Sonderausstellung. Unter dem Titel "Preßnitz lebt" beschäftigt sich diese mit einer buchstäblich untergegangenen Stadt auf der tschechischen Seite des Erzgebirges.
Überflutete Stadt
Mit der Füllung der Talsperre 1976 wurde die Stadt überflutet. Damals hatte die Stadt noch etwa 700 Einwohner. Bekannt war Preßnitz vor allem in Bezug auf die Musik. Besonders im 19. Jahrhundert gab es hier eine große Anzahl fahrender Musikkapellen, welche für ihr Harfenspiel bekannt waren. Aber auch der Bergbau ist hier einst heimisch gewesen. Die Ausstellung möchte über das Leben der über sieben Jahrhunderte hier ansässigen Menschen berichten.
Deutsch-tschechisches-Projekt
Die insgesamt 16 Roll-Ups sind das Ergebnis eines tschechisch-deutschen Projektes. Die dazu erforderlichen Arbeiten haben Schülerinnen und Schüler aus Kaaden (Kadaň) und Annaberg-Buchholz vorgenommen. Organisation und Leitung lagen in Veronika Kupkovás Händen. Sie war damals Lehrerin in Kaaden. Die Ausstellung entstand vor drei Jahren und wurde schon mehrfach in der Region gezeigt. Auf den Tafeln ist weit mehr als nur die Geschichte des verschwundenen Ortes nachlesbar. Die jungen Leute haben noch lebende Preßnitzer ausfindig gemacht, sich mit ihnen unterhalten und ihre Erfahrungen und Erlebnisse niedergeschrieben. Zahlreiche Fotografien illustrieren das Geschehen. Zu sehen sein wird die Ausstellung "Preßnitz lebt" wahrscheinlich bis Ende September. Die Ausstellungseröffnung beginnt am 4. Juni um 14 Uhr. Dabei wird Veronika Kupková die Fragen der anwesenden Interessenten beantworten.
Öffnungszeiten:
Das Niederschmiedeberger Preßnitztalmuseum ist sonntags von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet.
erschienen am 30.05.2023