Scharfenstein. Neben interessanten Ausstellungen hat die Burg Scharfenstein nun auch ein "Bücherstübl" zu bieten. "Hier können die Besucher in der Literatur stöbern - Bücher mitnehmen oder herbringen", erklärt Mitarbeiterin Simona Hofmann, die die Idee hatte für dieses Projekt. Inspiriert von umgebauten Telefonzellen, die als "Leseboxen" auf ein ähnliches Konzept setzen, wollte sie den ehemaligen Kassenraum direkt neben dem Eingangstor zu einem gemütlichen Anlaufpunkt machen. Tatsächlich ist dort jetzt wieder einiges los, nachdem er lange leer gestanden hatte.
Ein Gewinn für alle Beteiligten
Vom "Lesestübl" profitieren nach Ansicht von Simona Hofmann alle Beteiligten. Einerseits die Burg, weil sie einen historischen Raum wiederbelebt hat und alte Bücher, die in Kartons auf dem Boden standen, nun wieder sinnvoll einsetzen kann. Andererseits dürfen sich auch die Besucher freuen, denn so entsteht ein neues Angebot. "Touristen, die kein Buch dabei haben, können sich hier Lektüre für den Abend im Hotel besorgen", erklärt die 49-jährige Initiatorin, die aber noch deutlich mehr Nutzungspotenzial sieht. Zum Beispiel könnte das "Lesestübl" als Anregung für umliegende Kitas dienen, die Burg zu besuchen und den Kindern dort interessante Geschichten vorzulesen.
Nachschub gesichert
Passende Lektüre sollte es auf jeden Fall geben, denn neben Kochbüchern und Krimis lassen sich unter anderem auch Kinderbücher in den Regalen finden. "Es ist für so ziemlich jeden Geschmack etwas dabei", sagt Simona Hofmann, die über das genaue Inventar allerdings keine Angaben machen kann. Schließlich verändert es sich ständig. Schon kurz nach der Öffnung wurden die ersten Bücher mitgenommen und andere dazugestellt. "Leute haben schon angerufen und gefragt, ob sie etwas vorbeibringen können", berichtet die Initiatorin, die sich um Nachschub keine Sorgen macht: "Wir hoffen, dass das ,Bücherstübl' ein Selbstläufer wird."
erschienen am 24.02.2022