Niederzwönitz. Am Ostersonntag durfte Willy Seidel um 6 und 16 Uhr die neuen Glocken in der St. Johanniskirche in Niederzwönitz symbolisch anschlagen.
Großvater und Kirchner
Der 15-Jährige interessiert sich bereits seit über acht Jahren für Kirchenglocken. Er sagt: "Mein Großvater ist Kirchner in Dorfchemnitz. Er hat mich als Kind oft mit auf den Glockenturm genommen." Außerdem liebe er den Klang und die unterschiedlichen Techniken. Für ihn war das Ganze ein besonderes Erlebnis. "Das man die neuen Glocken der Kirche im eigenen Heimatort anschlagen darf, erlebt man nur einmal im Leben."
Geringere Belastung
Durch die neuen Glocken wird der Kirchturm zukünftig weniger belastet, da unter anderem der Glockenstuhl eigenständig steht und nicht mehr mit dem Turm verbunden ist. Nach dem letzten Läuten zu Ostern vergangenen Jahres wurden die fünf alten Glocken aus Eisenhartguss demontiert. Diese wurden im Jahr 1949 gegossen und im Laufe der Jahre brüchig und rostig.
Im Juli 2022 wurden schließlich vier neue Glocken aus Bronze in Innsbruck gegossen, zwei Monate später wurden diese eingeweiht. Im Turm mussten die Fachwerkbalken im Glockenturm jedoch zunächst ausgetauscht werden. Diese wurden durch Stahlbeton und Ringanker ersetzt.
Vier neue Glocken
Aus finanziellen Gründen entschied man sich für nur vier neue Glocken. Die Kosten für das ganze Projekt belaufen sich auf rund 300.000 Euro, die über 40.000 Euro an Spenden, Eigenmittel und Kirchenmittel finanziert werden. Für das Projekt wurde extra eine Glockengruppe gebildet, die unter anderem aus Friedemann Müller, Armin Günther und Klaus Müller bestand.
erschienen am 10.04.2023