Olbernhau. Das zum Weltkulturerbe gehörende Saigerhüttengelände in Olbernhau lässt sich auf eine ganz neue, technische Art erleben. Fünf so genannte Stecknadeln bieten die Möglichkeit zu einer digitalen Führung. Bei den Stecknadeln handelt es sich im Prinzip um Informationssäulen. Diese sind übersichtlich in grün gehalten. Sie fügen sich damit bestens in das Ambiente des Areals ein. Mit diesen Säulen können sich Besucher Informationen zu den jeweiligen Standorten abrufen. Über WLAN und ein mobiles Endgerät sind diese Informationen auf insgesamt 20 Punkte im Gelände erweiterbar. Dazu ist aber ein Handy oder ein Tablet notwendig. Zusätzliche Apps müssen dafür jedoch nicht auf das Endgerät geladen werden. Das System kann eigentlich noch mehr. Aufgrund der geltenden Einschränkungen müssen die Gäste allerdings noch ein bisschen warten.
So ist das digitale System auch in der Lage, Videos und Hörspiele auszugeben. "Die dafür notwendigen Aufnahmen mit dem Mittelsächsischen Theater Freiberg konnten leider noch nicht stattfinden", so Udo Brücker, der Leiter des Regiebetriebes Kultur und Tourismus der Stadt Olbernhau. Trotzdem sollte das System als Testphase in Betrieb gehen. Während dieser Testphase sind sämtliche Informationen täglich von 9 bis 20 Uhr kostenfrei zugänglich. Danach wird eine kleine Schutzgebühr fällig. Die Technik hat das Unternehmen "Dicolore" aus Freiberg entwickelt. Olbernhau ist, wie deren Vertreterin Marije Hectors versicherte, das Pilotprojekt. Das Vorhaben wurde mit 50.000 Euro aus dem Sofortprogramm des Bundes "Neustart Kultur" gefördert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 71.000 Euro. Über Pfingsten ist der Service generell nutzbar. Ab Donnertag wird es sogar eine Extratour geben. Dabei wird sich alles um die Sage zum "Hüttenmatths" drehen.
Das Saigerhüttengelände in Olbernhau-Grünthal ist als Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří das Markenzeichen der Stadt. "Es handelt sich hier um einen einzigartigen Zeugen der Geschichte der Buntmetallurgie in Europa", betont Udo Brückner.
erschienen am 19.05.2021