Zwönitz. Das 38. Europäische Nachtwächter- und Türmerzunftreffen hält auch am Sonntag einen Höhepunkt bereit. Im Anschluss an den ökumenischen Festgottesdient übergeben die Zwönitzer auf dem Markt die Standarte an den Austragungsort des nächsten Europäischen Zunfttreffens 2024.
Brauchtum und Traditionen pflegen und erhalten
Die drei Zwönitzer Nachtwächter Werner Störzel, Karl-Heinz Draheim und Manfred Schnabel freuen sich auf das Zunfttreffen und hoffen auf zahlreiche Besucher aus nah und fern, die das Spektakel live miterleben. Die Europäische Nachwächter- und Türmerzunft, die 1987 im dänischen Ebeltoft gegründet worden ist und der die Zwönitzer Nachtwächter angehören, hat sich zum Ziel gesetzt, Brauchtum und Traditionen zu pflegen und erhalten. In Zwönitz lässt sich anhand alter Schriften aus dem Stadtarchiv belegen, dass die Tradition des Nachtwächters auf das Jahr 1650 zurückzuführen ist.
Nachtwächter wieder fester Bestandteil
Nach einem verheerenden Brand im Mai 1687 hat sich der damalige Rat entschlossen, einen Nachtwächter zu vereidigen und das hat jeden Abend von 21 bis 3 Uhr seine Runde gemacht und an verschiedenen Stellen die Uhrzeit aus gerufen. Zu seinen Pflichten gehörten neben dem vorbeugenden Brandschutz auch die Durchsetzung von Ruhe und Ordnung. Die Stelle des Nachtwächters ist 1897 abgeschafft worden, die Aufgaben hat der Gendarm übernommen. In Zwönitz hat man im Oktober 1997 die Tradition aufleben lassen und hat Zwönitzer Nachtwächter bestellt zur Ankurbelung des Fremdenverkehrs. Mittlerweile sind die Nachtwächter ein fester Bestandteil.
erschienen am 14.05.2023