Marienberg. Vier Mannschaften sind in der Fußball-Landesliga nach fünf Spieltagen noch ungeschlagen. Neben Spitzenreiter Handwerk Rabenstein sowie dem Großenhainer FV (2.) und dem SSV Markranstädt (4.) handelt es sich dabei um den FSV Motor Marienberg. Der Tabellenfünfte aus dem mittleren Erzgebirge konnte mit dem 1:0 beim BSC Rapid Chemnitz zuletzt seinen dritten Sieg verbuchen. Dazu kommen noch zwei Remis, sodass für das Überraschungsteam derzeit 11 Punkte und 10:5 Tore zu Buche stehen. Ein Grund für diese Zwischenbilanz ist der breit aufgestellte Kader.
Einer von vier Neuzugängen
Dank gezielter Verstärkungen im Sommer stehen Trainer Ronny Rother nun viele Alternativen zur Verfügung. Neben dem landesliga-erfahrenen Mittelfeldspieler Philipp Kolditz (Lößnitz) und Keeper Toni Wolf (Rapid Chemnitz) ist mit Florian Martin ein Marienberger Eigengewächs vom FC Erzgebirge Aue zurückgekehrt. Neben dem 19-jährigen, der für mit den FCE-Junioren in der Regionalliga spielte und den A-Jugend-Landespokal gewann, gibt es einen noch prominenteren Neuzugang. Denn mit André Luge wurde ein Offensivspieler verpflichtet, der in seiner Laufbahn bereits für mehrere bekannte Klubs gespielt hat. Vom CFC verschlug es den gebürtigen Chemnitzer zunächst zu den Bundesliga-Junioren des SV Werder Bremen, ehe er mit 19 beim FC Carl-Zeiss-Jena sein Drittliga-Debüt im Männerbereich gab. Später war Luge auch für den FSV Zwickau und sogar zwei Jahre lang für RB Leipzig aktiv.
Wechselgründe beruflicher und familiärer Natur
Heimisch wurde der Flügelspieler in Bayern, wo er zunächst beim SSV Jahn Regensburg und zuletzt beim DJK Vilzing spielte. Mit 31 Jahren will er sich nun beruflich neu orientieren, weshalb er sich für eine Rückkehr in die Heimat und für eine Ausbildung als Physiotherapeut entschied. Und bei der Wahl des Klubs fiel die Wahl auf Marienberg. Wohl auch, weil dort mit Eric Richter sein Schwager spielt. "Ich hatte sofort ein gutes Gefühl", sagt Luge, der bei seinem Debüt gegen Oderwitz (5:3) gleich mit dem zweiten Ballkontakt ein Tor erzielte. Ein gutes Omen dürfte dies für den FSV Motor ebenso sein wie die Erfahrung von Luge. "Überall hat es mir gefallen", sagt er auf die Frage nach seiner besten Phase. "Mit jedem Klub in ich aufgestiegen", so der Ex-Profi, der als Trainer zum Beispiel unter Heiko Herrlich und Christian Brand spielte. Ob er seine Aufstiegsserie nun mit Marienberg fortsetzen kann, bleibt allerdings abzuwarten. Schließlich haben sich die Erzgebirger - trotz ihres tollen Saisonstarts - den Klassenerhalt zum Ziel gesetzt.
erschienen am 20.09.2022