Aue. Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Schicksale bewegen die Menschen in der Region und der Flüchtlingsstrom bringt eine Menge Herausforderungen mit sich. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer ist heute in der Region unterwegs gewesen, um mit Kommunen, Vertretern der Wirtschaft, Organisationen und Helfern ins Gespräch zu kommen. So hat es auch im Ratssaal in Aue einen Dialog und gegenseitigen Austausch mit Akteuren gegeben. "Es ist eine Geschichte, die in beindruckender Art Nächstenliebe, Solidarität und gemeinsame Verantwortung vereint. Man merkt den Menschen in Sachsen an, dass sie es als ihr eigenes Thema empfinden", so Kretschmer. Ein Großteil der Menschen, die in Sachsen bisher untergebracht worden sind, in Summe 20.000 Personen, sind auf dem zwischenmenschlichen Weg angekommen. Nur gut 4000 Menschen über die Erstaufnahme-Einrichtungen, wie Kretschmer sagt.
Das ist die aktuelle Situation in Aue
In Aue haben Akteure die Situation geschildert: Dinge angesprochen, die gut funktionieren und Dinge, wo es Barrieren zu überwinden gilt. In Aue-Bad Schlema seien Stand heute, 104 Flüchtlinge aus der Ukraine gemeldet, wie Sascha Goll, Leiter des Krisenstabes erklärt: "Davon haben wir 20 Personen in kommunalen Wohnungen untergebracht und der Rest ist privat untergekommen." Goll spricht davon, dass man von kommunaler Seite aktuell 35 Wohnungen in Vorbereitung habe und elf mittlerweile belegt sind. Viele der Flüchtlinge standen zuhause mitten im Leben und im Berufsleben. "Die Menschen wollen nichts geschenkt haben, sie wollen arbeiten. Wir müssen versuchen, dass wir ihnen diese Möglichkeit bieten. Auch Kindergärten und Schulen sind ein Thema", so Michael Kretschmer, der anfügt: "Die Aufgabe, die wir bewältigen müssen, kostet Mühe und auch Geld, aber wir werden am Ende reicher sein, was das Miteinander und die Nächstenliebe angeht."
Hoher Ausstattungsbedarf muss geklärt werden
In Aue- Bad Schlema gibt es vielseitige Hilfsangebote. Martin Wabnik, Leiter des Betriebshofes sagt: "Wohnungen sind genügend da, das Problem ist die Ausstattung. Da wir es mit Familien zu tun haben, ist auch der Ausstattungsbedarf etwas höher. Ein ganz wichtiges Thema sind Waschmaschinen und Küchen. Auch die Beschaffung von manchen Dingen gestaltet sich schwierig. Ein Bett bekommt man zu kaufen, werden es 20, hat man schon Probleme. Ein Beispiel ist auch: Geschirr haben wir ganz viel, aber mit Besteck sieht es nicht so gut aus. Sachspenden helfen uns da sehr." Der gebürtige Ukrainer Adam Hascheck lebt seit 2004 im Erzgebirge. Wie er erklärt koordiniert er aktuell deutschlandweit humanitäre Hilfstransporte in die Ukraine: "Uns ist es wichtig, dass die Spenden auch dort ankommen, wo sie hin sollen."
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