Marienberg. Sechs erzielte Tore in zwei Spielen klingen für einen Aufsteiger nicht schlecht. Und doch stehen die Fußballer des FSV Motor Marienberg in der NOFV-Oberliga Süd wieder einmal mit leeren Händen da. Wie schon zuvor beim 3:4 im Heimspiel gegen Germania Halberstatt reichten nun auch beim FC Grimma drei Tore nicht, um zu punkten. Stattdessen kassierten die Erzgebirger mit 3:6 eine weitere herbe Niederlage. "So kann man in dieser Liga gegen niemanden Punkte holen", hielt Trainer Ronny Rother hinterher frustriert fest. Dabei hatte seine Elf einen blendenden Start hingelegt.
Führung wirkt einschläfernd
Nach einem von den Gastgebern zu kurz abgewehrten Motor-Eckball fasste sich Danny Gottschalk ein Herz und brachte die Marienberger in der 15. Minute mit einem satten Schuss in Führung. "Diese war folgerichtig", betont Rother, denn er hatte in den ersten Viertelstunde einen starken Auftritt seiner Schützlinge erlebt. "Aber nach dem Tor haben wir aufgehört, Fußball zu spielen", berichtet der Trainer, dem die Gründe dafür ein Rätsel sind. Statt den sich bietenden Raum für schnelle Pässe in die Spitze zu nutzen, agierten die Gäste nun behäbig und umständlich.
Zu spät wieder aufgewacht
"Wir haben das Tempo verschleppt, kamen immer wieder zu spät und standen viel zu weit weg von den Gegenspielern", so Rother. Rächen sollte sich dies vor allem bei Standardsituationen der Grimmaer, die noch vor der Pause mit dem 2:1 das Blatt wendeten. Bis zur 73. Minute stand es dann sogar 5:1, ehe die Motor-Kicker wieder aus ihrem Tiefschlaf erwachten und dank der eingewechselten Noel Bergers (79.) und Philipp Colditz (90.) noch etwas Ergebniskosmetik betrieben. Vor allem defensiv bezeichnet Rother den Auftritt dennoch als katastrophal. "Das einzig Positive ist, dass wir am letzten Spieltag immer noch die Chance haben, die rote Laterne abzugeben", blickt der Coach aufs Saisonfinale voraus. Kommenden Sonntag könnte der Aufsteiger mit einem Heimsieg gegen Wernigerode noch an den derzeit punktgleichen Arnstädtern vorbeiziehen.