Marienberg. Wohin zuerst? Diese Frage stellten sich viele Besucher des Marienberger Stadtfestes, denn das Angebot war überwältigend. "Kaum zu schaffen. Man bleibt ja oftmals hängen, da es überall sehr interessant ist und man sogar dazu lernt", so eine Besucherin aus Freiberg. Sie hatte im Radio von der 500-Jahr-Feier Marienbergs gehört und sich entschieden, hinzugehen. Der Aufwand, mit dem das Wochenende auf die Beine gestellt und durchgeführt worden war, war immens. Großen Anteil daran hatten die Vereine aus dem gesamten Stadtgebiet. Selbst kaum Zeit, durch das Festgebiet zu schlendern waren sie mit ihren jeweiligen Themen für ihre Gäste da.

Breites Angebot zur Unterhaltung

So zum Beispiel der Niederlautersteiner Carnevalsverein. Er hatte sich den Marienberger Stadtbrand zum Thema gemacht. Übergekochtes Fett soll einst die Ursache eines Brandes in ungeahntem Maße gewesen sein. Der Dorfverein Lauta präsentierte eine urige Hutzenstube. Hier wurde gestrickt, geklöppelt und mit Holz gewerkelt. Interessierte durften gern auch Platz nehmen. Bei Glühwein, Speckfettbemmen und Kuchen plauderte es sich gut. Im Trebrahaus unternahmen die Bergmänner mit den Gästen Führungen. Sogar die Türen der Bergmannsstube standen offen. Ab und an zeigte sich Heinrich von Trebra auch selbst. Wie sich Marienbergs Krankenpflege im Laufe der Zeit entwickelte wurde in den Räumlichkeiten der Seniorenresidenz am Markt veranschaulicht. Krankenhausbetten von 1900, aus den Sechzigern und den Achtzigern sowie ein echter Rollstuhl - sprich ein Stuhl auf Rollen gaben u.a. Einblicke in die Pflege von damals.

Historische Verkleidungen

Die Satzunger Karnevalisten hatten sich ganz schick gemacht und waren in feinste Kleider geschlüpft. So repräsentierten sie die Marienberger Fabrikantenfamilie Baldauf. "Wir sind mit unseren Töchtern, welcher sich im heiratsfähigen Alter befinden, unterwegs", erklärte Frau Baldauf. Auch haben wir unsere Bediensteten mitgebracht", ergänzte der Knopf-Fabrikant. Die Kleidung stammte aus privatem Fundus, war noch bestens erhalten. Die Farbe schwarz wies auf die damalige Mode um 1920 herum hin. Doch wie kamen die Satzunger dazu, in diese Rollen zu wechseln? "Die Stadtverwaltung hatte uns angesprochen, ob wir uns vielleicht dieser Aufgabe annehmen würden. Da haben wir natürlich sofort Ja gesagt", waren sich die Vereinsmitglieder einig. vieles wäre noch zu nennen und zu erzählen, doch das würde unseren Rahmen sprengen. Nur noch so viel: Schön wars