Oberwiesenthal/Keilberg. Der zweite Advent präsentierte sich in den Mittelgebirgen tiefwinterlich. Sonnenschein, kalte Temperaturen und oberhalb von 900 Metern perfekte Skibedingungen - eigentlich.
In Sachsen sind aktuell alle Skigebiete geschlossen. Sie zählen mit zu Kultureinrichtungen beziehungsweise Sportstätten. Daher steht der Skilift am Skihang in Oberwiesenthal still - obwohl man schon seit einer Woche ideal Skifahren kann. Umso bitterer ist es, wenn man nur fünf Kilometer über die Grenze schaut. Am Keilberg herrscht reger Skibetrieb. Die Lifte laufen und hunderte Skifahrer vergnügen sich auf den Pisten. Eine große Warteschlange findet man in der Talstation. Dicht an dicht und ohne Mundschutz drängen sich die Skifahrer am Skilift. Gefährlich für Sachsen?
"Normale" Ski-Bedingungen in Tschechien
Nachdem die Lifte in Sachsen dicht sind, fahren viele kurz hinter der deutschen Grenze ins Skigebiet am Keilberg. Hier braucht man weder eine Maske, noch wird auf Abstand geachtet. Dass man sich hier mit dem Coronavirus ansteckt; schätzen Forscher eher als wenig gefährlich ein.
Zurück nach Oberwiesenthal. Bei winterlichem Kaiserwetter machten sich dennoch hunderte Menschen auf den Weg nach Oberwiesenthal und dem Fichtelberg. Viele Familien mit Kindern rutschten mit dem Schlitten dem Skihang hinab. Auch einzelne Skifahrer fand man. Skitourer erklimmen dabei den Skihang mit Fellen unter den Latten und fahren anschließend wieder bergab. Randolf Peters: "Das ist schon anstrengend. Man kommt oben an, trinkt seinen Tee, isst was fährt wieder runter. Das macht man drei Mal." Frank Dietzmann aus Stollberg findet es sehr schade, dass die Lifte zu sind: "Wir sind jedes Jahr hier. Schon wie letztes Jahr kann man sich wieder nur selber behelfen, weil die Lifte zu sind. Es wäre viel besser, wenn die Lifte laufen würden."
Auch auf dem Fichtelberg waren hunderte Menschen. Sie genießen am Sonntag das Wetter, trinken einen Tee oder Glühwein und freuen sich über die wundervolle Landschaft. Da wurden die Parkplätze seit Monaten sogar wieder einmal richtig knapp.
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erschienen am 06.12.2021