Gelenau. Obwohl er als Nummer 3 der kontinentalen Bestenliste zur U-18-Europameisterschaft gereist war, hat Oskar Nauck bei den Titelkämpfen in der Slowakei eine Top-Platzierung klar verpasst. Stattdessen musste sich der Speerwerfer des LV 90 Erzgebirge mit Rang 9 zufrieden geben. Für Vereinskollege Max Louis Emmrich, der im Diskuswerfen als einziger deutscher Athlet an den Start ging, sprang mit einer Weite von 46,69 Metern lediglich der 18. Platz heraus. "Er war mit 16 aber auch einer der jüngsten Teilnehmer und sollte daher in erster Linie Erfahrungen sammeln", sagt Trainer Christian Sperling.
12 Meter unter der Bestleistung
Im Fall von Nauck war die Enttäuschung deutlich größer, denn der 17-Jährige hatte als persönliche Bestleistung 73,56 Meter zu Buche stehen. An diesen Wert kam er beim internationalen Saisonhöhepunkt aber nicht ansatzweise heran. Wer geglaubt hatte, nach einer durchwachsenen Qualifikation würde es im Endkampf besser werden, wurde eines Besseren belehrt. Nach schwachem Auftakt (56,50 m) konnte sich der Weitenjäger des LV 90 bis zum dritten Versuch nur auf 61,74 Meter steigern. Als Neunter blieb ihm für die letzten drei Durchgänge nur die Zuschauerrolle. Zur Bestleistung, die in der Slowakei Bronze bedeutet hätte, fehlten nun mal fast 12 Meter.
"Lehrgeld gezahlt"
"Auf die Ranglisten kann man bei solchen Meisterschaften nicht viel geben. Da entwickelt sich vieles vor Ort", erläutert Christian Sperling die Situation. Während andere durch den Druck und die Kulisse zu Bestleistungen gepusht werden, haben andere mit den Nerven zu kämpfen. Technische Abläufe, wie sie im Training zigfach geübt werden, funktionieren dann nicht mehr. So war es auch bei Nauck. "Er hat nie den richtigen Moment erwischt. Der Speer kam immer zu früh runter", berichtet Sperling, der sich nun in die Analyse begeben wird. Dann ist auch Sven Lang vom LV 90 involviert, der als Wurf-Bundestrainer auch auf die Entwicklung von Sportlern aus dem eigenen Nachwuchsbereich hofft. Diesmal wurde Lang allerdings enttäuscht. "Die Jungs haben Lehrgeld gezahlt", lautete seine Einschätzung.
erschienen am 23.07.2024