Die Fallzahlen der Corona-Infizierten steigt im Erzgebirgskreis weiter an. Laborbestätigte Fälle sind es aktuell 319, was 19 mehr sind als am Vortag. Es befinden sich 1.006 Personen unter angeordneter Quarantäne und zirka 1.652 Menschen in häuslicher Isolation. Zum Stand 18 Uhr am 7. April gibt es zehn Todesfälle. Hinzu kommen 376 amtlich gemeldet Verdachtsfälle, wo ein Abstrich genommen worden ist und das Ergebnis noch aussteht. "Derzeit sind es zehn stationär aufgenommene Patienten, die sich in intensivmedizinischer Betreuung befinden und beatmet werden müssen. Das sind 10 von insgesamt 65 Personen, die aktuell im Landkreis stationär behandelt werden", erklärt Frank Reißmann, Abteilungsleiter Soziales und Ordnung. Der Altersdurchschnitt der Infizierten liege im Landkreis bei 59 Jahren, so Reißmann. Man bewege sich in einer Alterspanne von zwei bis 96 Jahre. Bei den Verstorbenen liege der Altersdurchschnitt bei 85 Jahren.
Täglicher Abgleich: Was wird benötigt?
Landrat sieht Region aktuell gut aufgestellt "Wir sind im Landkreis mit den Bettenkapazitäten in den Krankenhäusern entsprechend aufgestellt, auch mit Teststationen und mobilen Teststationen", sagt Landrat Frank Vogel. Momentan stehen im Landkreis 67 Beatmungsplätze zur Verfügung. "Aktuell haben wir genügend Kapazität für Beatmungspatienten jeglicher Art", so Vogel. Beim Thema Schutzkleidung sagt Chefarzt PD. Dr. med. habil. Jürgen Prager, Ärztlicher Direktor des EKA Erzgebirgsklinikum Annaberg: "Wir haben aktuell Schutzkleidung und haben letzte Woche vom Ministerium auch Material bekommen. Es wird täglich abgeglichen, was verbraucht wird innerhalb der Holding-Krankenhäuser. Wir haben uns aber auch über die Wiederaufbereitungsmöglichkeiten von FFb2 und FFB3 beschäftigt."
Verbesserung der Versorgungslage in Sicht?
Landrat Frank Vogel sagt mit Blick auf private Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen: "Es wird punktuell immer wieder einmal der Ruf laut, der Landkreis muss mal machen. Als Landkreis sind wir nicht die Agierenden. In erster Linie ist es der Träger selbst, der verantwortlich ist und der Vorsorge treffen muss. In zweiter Linie sind dann Bund und Land gefordert." Das große Problem in der Vergangenheit und zum aktuellen Zeitpunkt noch immer sei, dass Schutzausrüstung aus Kostengründen außerhalb Deutschlands produziert worden sind und eigene Kapazitäten nicht vorhanden waren, so Vogel. Derzeit seien Bund und Land dabei, eigene Kapazitäten wieder hochzufahren. Frank Vogel geht davon aus, dass sich die Versorgungslage weiter verbessert in naher Zukunft.
erschienen am 08.04.2020