Aue-Bad Schlema. Schalke 04 war für den FC Erzgebirge Aue am Samstagabend eine ganze Nummer zu groß. Die Veilchen verloren 0:5 (0:2) gegen die Königsblauen. Die 1000 zugelassenen Fans wirkten von der Anzahl her eher verloren im großen Erzgebirgsstadion: Kein Wunder, denn die Fußballarena fasst normalerweise etwa 16.500 Besucher. Dafür aber machten die 1000 Fans, die unter der 2G+-Regel Zutritt hatten, schon vor dem Anstoß Stimmung ohne Ende - sehr zur Freude von Stadionsprecher Mario Dörfler. Er machte seinen Unmut über den sächsischen Weg gleich zu Beginn deutlich. Schließlich dürfen in anderen Bundesländern deutlich mehr Fans in die Stadien. Die Begegnung zwischen dem FC Erzgebirge Aue und Schalke 04 wäre unter normalen Umständen ein Spiel gewesen, dass vor gigantischer Kulisse über die Bühne gegangen wäre, kaum ein Platz wäre leer geblieben.
Doch 1000 Fans sind tausendmal besser als keine. Pünktlich zum Anstoß zündeten Anhänger außerhalb des Erzgebirgsstadions ein Feuerwerk und tauchten den dunklen Himmel hinter der Gegentribüne in ein kräftiges Rot. Auf dem Rasen ging es mit einem gegenseitigen Abtasten los. Der ersten halben Stunde fehlten nennenswerte Chancen. Die Gastgeber agierten extrem passiv und den Königsblauen fiel nicht allzu viel ein. Dann aber platze bei den Gästen der Knoten. Innerhalb von zwei Minuten nutzen sie zwei Unaufmerksamkeiten der Lila-Weißen und führte durch Tore von Simon Terodde (36.) und Andreas Vindheim (38.). Ab diesem Moment schien das Spiel gelaufen. In der 45. Minute eine weitere Schreckminute. Schiedsrichter Arne Aarninik will ein Handspiel von Cacutalua im Strafraum gesehen haben und zeigt auf den Punkt. Im Videobeweis bestätigt sich das nicht. Cacutalua war mit der Brust am Ball. Es blieb also bei der Zwei-Tore-Führung der Königsblauen. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatte Schalke noch eine Wahnsinnsmöglichkeit. Blendi Idrizis Schuss geht aber am Pfosten vorbei.
"Wir wolln euch kämpfen sehen"
Nach der Pause bestimmten die Gäste weiterhin das Bild: Der erst eingewechselte Danny Latza traf in der 51. Minute für die Gäste. Auch in der 63. Minute war Latza nach einer Flanke, die rechts Vindheim kam, erfolgreich. Er machte mit dem Kopf seinen Doppelpack und die 4:0-Führung perfekt. Doch die Auer Tragödie sollte noch weitergehen. In der 72. Minute trug sich Pieringer noch in die Torschützenliste ein. Bei den Hausherren war kaum noch ein System zu erkennen. Sie wirkten ratlos, gaben sich aber zumindest vom Kämpferischen her nicht auf. Mit der Aue-Brille waren die zweiten 45 Minuten eine Zumutung. Das spiegelte sich auch in den Reaktionen der 1000 Fans wieder. Sie stimmten "Wir wolln euch kämpfen sehen" an, doch auf dem Rasen blieb es offensiv trostlos. Lediglich in der 83. Minute gab es ein Aufflackern: Dimitrij Nazarov zeigt eine akrobatische Einlage, doch der Ball landet daneben.
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