Amtsberg. Der Purple Path soll Chemnitz als Europas Kulturhauptstadt im Jahr 2025 mit 38 Kommunen in der Umgebung verbinden. "Das ist das Flagschiff", sagt Amtsbergs Bürgermeister Sylvio Krause über diesen Kunst- und Skulpturenweg. Daneben sollen aber noch viele andere Puzzleteile zu einem riesigen Gemeinschaftsprojekt zusammengefügt werden, das auch international für Furore sorgen soll. Auch Veranstaltung und bereits bestehende Sehenswürdigkeiten sollen touristisches Interesse wecken und somit die Entwicklung vor Ort fördern.
Leeuwarden hat es 2018 vorgemacht
Wie viel eine europäische Kulturhauptstadt bewegen kann, hat laut Krause während einer Reise ins niederländischen Leeuwarden erlebt. "Das war 2018 die europäische Kulturhauptstadt. Und auch fünf Jahre später ist klar erkennbar, dass es sich gelohnt hat", sagt Krause, der Parallelen zu Chemnitz erkennt. Auch Leeuwarden und die 18 beteiligten Kommunen im friesischen Umfeld gehörten zu den ärmeren Regionen ihres Landes. Skepsis habe es im Vorfeld durchaus gegeben, doch die wich schnell einer Euphorie. "Es gab ein exorbitantes Wachstum an Touristen", erzählt Krause von gesammelten Erfahrungen, zu denen auch eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem ländlichen Raum gehört.
Bestehende Angebote sollen besser vermarktet werden
Mitgebracht hat der Bürgermeister auch die Erkenntnis, dass es sich lohnt, auf bereits bestehende Faktoren zu setzen. "Sie wurden nur besser vermarktet, was zu einer massiven Entwicklung führte", sagt Krause, der Ähnliches nun in Amtsberg vorhat. Zum Beispiel soll der Krippenwanderweg, der sich im Ortsteil Weißbach während der Adventszeit zuletzt als wahrer Besuchermagnet erwies, noch bekannter werden. Gleiches gilt für die "Leuchtenden Steine" - ein zweitägiges Musikfestival im Dittersdorfer Steinbruch.
Ortshistorie im Fokus
Und auch die Amtsberger Ortsgeschichte soll in den Fokus rücken. So werden insgesamt 90 Schilder aufgestellt, die an bedeutenden historischen Gebäuden aller Ortsteile Wanderern und Touristen Informationen über das jeweilige Objekt liefern sollen. "Hier haben insbesondere die Ortschaftsräte und der Heimatverein Weißbach enorme Arbeit geleistet", lobt Krause, der fest an die positive Auswirkung von Chemnitz als Europas Kulturhauptstadt glaubt: "Man muss aber bestehende Dinge verändern und aufwerten." Dafür sei ein noch intensiverer Austauschs unter den beteiligten Kommunen nötig.
erschienen am 14.11.2023