Gelenau. Dank einer Gala-Vorstellung bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig dürfte Katharina Maisch das Ticket für die Olympischen Spiele in der Tasche haben. Die Kugelstoßerin des LV 90 Erzgebirge sicherte sich bei den Titelkämpfen mit 18,88 Metern hinter Yemisi Ogunleye die Silbermedaille. Damit stellte die 27-Jährige nicht nur eine persönliche Bestleistung auf, sondern knackte auch die Olympia-Norm für Paris. Zwar steht die offizielle Nominierung noch aus, doch scheint ein Start beim Saisonhöhepunkt nunmehr sicher zu sein.
Widrigen Bedingungen getrotzt
Sogar LV-90-Trainer Sven Lang, der zugleich als Bundestrainer für den Wurfbereich zuständig ist, zeigte sich vom starken Auftritt seines Schützlings überrascht. "Bei strömendem Regen in so einem glatten Ring diese Leistung abzuliefern, war überragend", sagt der Coach. Zwar hatte er angesichts der Trainingsleistungen immer gewusst, was Katharina Maisch drauf habe. Allerdings konnte sie ihr Potenzial in den entscheidenden Momenten nicht abrufen - bis zum Wettkampf in Braunschweig, der für einen anderen Hoffnungsträger des LV 90 weniger glücklich verlief. So musste sich Diskus-Spezialist Steven Richter mit 60,31 Metern und Rang 6 begnügen.
Hammerwerferin schnuppert am Podest
Auch Richter hatte insgeheim noch auf ein Olympia-Ticket gehofft. "Aber bei solchen Bedingungen und in einem Stadion ohne Wind 67 Meter zu werfen, war nicht wirklich zu erwarten", so Lang. Als Trostpflaster hatte der Trainer zumindest auf DM-Bronze gehofft, da 62,18 Meter für diese Platzierung gereicht hätten. "Die hat Steven auf jeden Fall drauf", so Lang. Allerdings musste der 21-jährige Gelenauer etwas Lehrgeld zahlen. Genau wie Lea Bork, die im Diskuswerfen der Frauen nicht über Rang 14 (47,62 m) hinauskam. Kugelstoßer Sascha Schmidt (7./18,53 m) und vor allem Hammerwerferin Jada Julien (4./64,54 m) erfüllten beziehungsweise übertrafen sogar die Erwartungen.
erschienen am 01.07.2024