Zschopau. Vom Zschopauer Tierschutzverein gibt es eine Empfehlung an regionale Besitzer von Katzen. Tiere, die sonst auch gern mal aus der Wohnung oder dem Grundstück zum Umherstreunen herausgelassen werden, sollten derzeit lieber ständig daheim bleiben. Grund für diese Warnung ist ein Vorfall, der Ende Juni für Entsetzen sorgte. "Schon als das Telefon klingelte, hatte ich ein ungutes Gefühl", erinnert sich Jessy Weber. Am anderen Ende der Leitung war die Polizei, die die stellvertretende Vereinsvorsitzende darüber informierte, dass in der Gartenanlage am Gräbel nahe der Tierschutzstation eine tote Katze ohne Kopf gefunden worden war.
Kopf nie gefunden
Mit ihrem Instinkt lag Jessy Weber richtig. Tatsächlich handelte es sich um Franzi - die zehnjährige Stationskatze, die den Tierschützern vor langer Zeit zugelaufen war. "Warum jemand ihr so etwas antun kann, ist nicht zu verstehen. Sie war ziemlich scheu und hat nie jemandem etwas getan", sagt die 24-Jährige, die die schrecklichen Bilder vom Fundort nicht mehr aus ihrem Kopf bekommt. Der abgetrennte Kopf ist bis heute nicht entdeckt worden. Damit fehlt auch der implantierte Mikrochip, der womöglich Aufschlüsse über diese schreckliche Tat wie Ort und Zeit hätte liefern können.
Zeugen gesucht
"Auf dem Gartenweg, wo Franzi entdeckt wurde, gab es kaum Blut", berichtet Jessy Weber. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass diese Tat inklusive der Platzierung des toten Körpers geplant durchgeführt wurde. Der Tierschutzverein hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet und nun außerdem eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt - für Zeugen, die zur Aufklärung des Falls beitragen. "Vielleicht hat in der Nacht vom 23. zum 24. Juni ja jemand etwas bemerkt, das er bislang nicht mit diesem Fall in Verbindung gebracht hat", sagt die Tierschützerin. Damit auch die anderen Katzenbesitzer aus der Umgebung wieder ruhig schlafen können, hofft sie, dass der oder die Täter bald gefunden werden.
erschienen am 03.08.2023