Niederwürschnitz. An der Internationalen Oberschule Niederwürschnitz möchte man gern ukrainische Kinder beschulen. Wie Schulleiterin Jenny Geuthel erklärt, sei der Schulverbund bemüht, doch es sei nicht einfach für einen privaten Träger. "Wir sind bereit und würden die Herausforderung gern annehmen. Jetzt schauen wir, was die Behörden entscheiden", so Geuthel. In Niederwürschnitz habe man an der Schule viele russisch-sprachigen Lehrkräfte, was einiges vereinfachen würde. Sicher könnte einiges auch mittels der englischen Sprache funktionieren. Auch gibt es Lehrer, die Deutsch als Zweitsprache unterrichten können. Wie Jenny Geuthel noch hinzufügt habe man an der Schule eine weltoffene und interkulturelle Atmosphäre, sodass die Kinder in allen Klassenstufen willkommen sind.
Tolles Projekt
Die Internationale Oberschule Niederwürschnitz hat ein konkretes Projekt, wo man Kriegsgeflüchteten hilft. Steffi Neubert, Deutsch- und Russisch-Lehrerin an der Einrichtung erzählt dazu: "Vor gut anderthalb Wochen habe ich einen Anruf bekommen von einer engen Verwandten. Sie ist angesprochen worden, ob sie ukrainische Frauen und Kinder aufnehmen kann. Sie hat ein Haus und in der oberen Etage ein paar Zimmer frei und hat zugestimmt. Da sie aber gerade im Urlaub war, habe ich die ganze Planung und Organisation übernommen." Aktuell sind bei ihrer Verwandten 19 Personen untergebracht und diese sind im Alter zwischen 3 und zirka 50 Jahren. Größtenteils sind es junge Frauen und Kinder. "Es ist eine große Herausforderung, die 19 Leute zu versorgen", so Neubert. Man ist auf Sach- und Geldspenden angewiesen und bekommt viel Unterstützung. "Schon als das Ganze losging, hat Steffi Neubert eine Aufruf gestartet. Schüler, deren Familien und die Lehrer, alle sammeln und das wird in einem Extra-Raum gelagert. Es wird alles sortiert, da einige Sachen sofort und andere erst später benötigt werden. Steffi Neubert organisiert und schreibt Aufrufe, was noch gebraucht wird. Zum Beispiel sind das Hygiene-Artikel, die immer schnell vergriffen sind und vor allem Lebensmittel", erklärt Jenny Geuthel, die von sehr viel Solidarität spricht, die sich an der Schule gezeigt habe. Es läuft alles koordiniert. Steffi Neubert wird von Eltern und Kollegen kontaktiert, um abzufragen, was konkret benötigt wird: "Es werden auch Wünsche geäußert, wo man versucht eines davon zu ermöglichen." Doch ein Wunsch bleibt wohl offen: die Menschen wollen gern zurück in ihre Heimat, was aktuell schwer möglich ist.
erschienen am 18.03.2022