In längst vergangene Epochen der Fahrzeuggeschichte eintauchen - und das auch noch in einem historischen Gefährt: Dank eines Kooperationsprojekts von vier großen Fahrzeugmuseen ist das möglich. Nach der gelungenen Premierenfahrt am vergangenen Wochenende wird der von der Regiobus Mittelsachsen GmbH gecharterte Ikarus 44, Baujahr 1955, auch an den kommenden drei Sonntagen wieder seine Runden drehen. Die führt vom Zschopauer Enduro-Museum übers Chemnitzer Fahrzeug-Museum und das Motorradmuseum auf Schloss Augustusburg wieder zurück nach Zschopau, wo auf Schloss Wildeck viele alte Maschinen zu bestaunen sind. "Für viele war es eine wunderschöne Zeitreise", so Mitorganisatorin Tina Kurz vom Schloss Augustusburg nach der gelungenen Premiere. Weil alles schnell ausgebucht war, werden am 7. Juli sowie am 18. August jeweils zwei weitere Fahrten angeboten.
Ikarus weckt Erinnerungen
"Wir wollten die Museen sowieso besuchen", sagte Manfred Kahn aus Plauen, der mit seiner Lebensgefährtin zu den ersten Passagieren dieser außergewöhnlichen Tour gehörte. Als er von dem Angebot hörte, schlug er sofort zu. "Wann bekommt man schon mal so eine Möglichkeit, diese Tour in einem historischen Bus zu unternehmen", so der 70-Jährige, der selbst ein großer Motorrad-Fan ist. Jochen Riemann, der ebenfalls bei der Premierenfahrt an Bord war, kam es dagegen mehr auf den Bus an. "Anfang der 1980er-Jahre bin ich selbst ein ähnliches Modell gefahren. Das war ein Ikarus 66 mit Flügeltüren", berichtete der ehemalige Busfahrer, der extra aus Thüringen für diese Tour ins Erzgebirge gekommen war.
Alte Technik hält durch
Für den 64-Jährigen war Sven Mischke der perfekte Gesprächspartner. Der 48-jährige Lunzenauer steuert den grünen Bus, der die Passagiere mitnimmt auf eine mit vielen Erinnerungen gespickte und unvergessliche Zeitreise. "Er hat gut durchgehalten. Meistens waren wir sogar überpünktlich", sagt Mischke über sein Gefährt, dem sein Alter von 62 Jahren kaum anzumerken ist. "Berghoch musste er zwar mal schnaufen", so Mischke schmunzelnd. Aber das sei nun mal so, wenn der Bus voll besetzt ist. Die Technik habe trotzdem keinerlei Probleme bereitet, sodass er auch den kommenden Touren im Ikarus 55 voller Vorfreude entgegenblickt.
erschienen am 06.05.2024