Holger Zimmer (Die Linke) ist 55 Jahre alt. Er ist Diplominformatiker und wurde in Schlema geboren. Mit seiner Frau wohnt er in Schwarzenberg.
Welche Probleme brennen Ihnen im Landkreis derzeit besonders unter den Nägeln?
Die medizinische Versorgung ist mit dem flächendeckenden Ärztemangel im Kreis ein großes Problem. Junge Ärzte müssen unterstützt werden, ohne sich hoch zu verschulden. Der öffentliche Personennahverkehr ist ein weiteres Thema. Wir sind ein Landkreis, in dem der Bus in jedes kleine Dorf fährt - das muss so bleiben. Die Taktung soll ausgebaut wird. Ziel muss außerdem ein kostenloser steuerfinanzierter Schülerverkehr sein. Erneuerbare Energien, stabile Mieten, attraktive Löhne, um den Arbeitskräftemangel gegenzusteuern und eine bezahlbare Kinderbetreuung sind weitere Schwerpunkte.
Welche Projekte möchten Sie als erstes angehen?
Als erstes großes Projekt wird es Aufgabe des neuen Landrates sein, einen soliden Haushalt 2023/2024 aufzustellen. Auch die ersten Schritte zur Planung einer digitalisierten Verwaltung stehen an. Die Themen Frauenhaus, Demokratieförderung und Liveübertragung der Kreistagssitzungen sind anzustoßen.
Was schätzen Sie am meisten am Landkreis?
An erster Stelle sind es die vielen fleißigen Menschen, die unser Erzgebirge ausmachen und Innovationen vorantreiben, die uns einzigartig mitten in Europa machen. Natürlich auch unsere Sprache und unsere Traditionen.
Wie wird sich der Landkreis in sieben Jahren verändert haben?
Ein Blick in die Glaskugel: In sieben Jahren werden wir wieder ein besseres Image in der Welt haben als heute. Wir werden ein attraktiver Hochschulstandort sein, der auch Studenten anzieht. Die Menschen werden gerne im Erzgebirge leben und arbeiten. Das Erzgebirge gibt Familien eine lebenswerte Zukunft.
erschienen am 02.06.2022