Hohndorf. Schornsteinfeger bringen Glück. Wie ein Beispiel im mittleren Erzgebirge zeigt, verbergen sich hinter solchen Worten mitunter auch Taten. So erhielt die Freiwillige Feuerwehr Hohndorf kürzlich Besuch von den beiden Schornsteinfegern Erik Pröger und Alexander Scholz, die ein äußerst hilfreiches Geschenk dabei hatten: Ein großer Koffer mit einem Brandkehrgerät, das bei einem Essenbrand schnelle Hilfe garantiert. "Die 5 Kilogramm schwere Fallgranate am Ende der 20 Meter langen Kette wird von oben in die Esse eingelassen, sodass man sie freibekommt", erklärt Pröger das Prinzip.
Einsatz zeigt die Dringlichkeit
Während der Besuch für die meisten Kameraden überraschend kam, wusste der Hohndorfer Wehrleiter Rocco Schreiter natürlich Bescheid. Schließlich hatte er das Thema Schornsteinbrand selbst auf die Tagesordnung gesetzt - und sich im Vorfeld um fachmännische Unterstützung gekümmert. Dass wenige Tage zuvor ein solcher Fall aufgetreten war und die Hohndorfer Wehr zu einem Essenbrand gerufen wurde, war allerdings Zufall. "Es zeigt aber, wie wichtig solche Technik ist", betont Schreiter. Mehrere Wehren waren bei diesem Einsatz ausgerückt.
Glanzruß als Auslöser
Der Brand in Krumhermersdorf lief zum Glück glimpflich ab, weil die Zschopauer Kameraden ein Brandkehrgerät für Schornsteine dabei hatten. Künftig können die Hohndorfer selbst sofort reagieren, was enorm nützlich ist. Schließlich ereignen sich Schornsteinbrände während der Heizperiode von Oktober bis April laut Erik Pröger im Durchschnitt drei- bis viermal. Dabei entzündet sich der Glanzruß, der sich bei unzureichender Reinigung im Schornstein festsetzen kann, und erreicht in Extremfall Temperaturen von über 1000 Grad Celsius. "Da kann die Kette auch schon mal glühen", sagt Erik Pröger, der daher noch einen Tipp parat hatte: Auch Handschutz ist beim Kampf gegen einen Essenbrand wichtig.
erschienen am 10.05.2023