Zwönitz. Es ist ein Stück Eisenbahn-Geschichte, die saniert und sichtbar gemacht worden ist. In Zwönitz am Bahnübergang ist am heutigen Mittwoch ein historisches Eisenbahnsignal aufgestellt worden. Das sind gut 300 Meter vom ursprünglichen Standort entfernt. Initiator des Projektes ist Jens Hanisch, der viel Energie und Zeit reingesteckt hat. Der Brünloser sagt: "Abgebaut worden ist das Signal letztes Jahr im März. Die Genehmigung von der Erzgebirgsbahn lag vor. Losgegangen ist es dann im Dezember und jetzt wurde es umgesetzt." Das Signal, an dem der Zahn der Zeit genagt hat, ist sandgestrahlt, grundiert und schließlich frisch gestrichen worden. Da der alte Fuß des Signals nicht zu retten gewesen ist, hat man einen neuen gefertigt. Gesetzt worden ist dieser seitens des Zwönitzer Stadtbauhofs.
Signal-Projekt ist ein langer Prozess gewesen
"Das Signal steht das erste Mal auf Fahrt, wenn die ersten Fahrten absehbar sind", sagt Hanisch, der persönlich nicht davon ausgeht, dass in diesem Jahr ein Zug auf der Strecke Zwönitz fahren wird, da der Ausbau des Chemnitzer Modells seitens des VMS Verkehrsverbund Mittelsachsen langsamer voran geht, als geplant. Die offizielle Streckensperrung dauert bis zum nächsten Winterfahrplan im Dezember. Der Umbau der Strecke dauere schon jetzt länger als der gesamte Neubau der damals 115 Kilometer langen Strecke von Chemnitz über Aue bis nach Adorf im Vogtland, sagt Hanisch. Damals habe man 28 Monate gebraucht und 1876 ist der Betrieb gestartet. "Das Projekt mit dem Signal ist ein langer Prozess gewesen", sagt Bürgermeister Wolfgang Triebert, der von einer Gesamtinvestition in Höhe von rund 11.000 Euro spricht. Die Hälfte davon hat man über Spenden realisieren können. Angedacht sei noch, so Triebert, das Aufstellen einer Informationstafel mit einigen Fakten und Erläuterungen zum Eisenbahnsignal, das elektronisch gesichert worden ist. "Wenn man etwas Altes erhalten kann, ist das immer ein historischer Moment.
Ohne Initiative kein Signal
Am ausgewählten Standort ist das Signal präsent, sodass es auch Touristen und Eisenbahnfans miterleben. Wenn es die Initiative nicht geben hätte, wäre das Signal sicher in den nächsten Jahren nicht mehr da gewesen." Stefan Schneider ist Heimatforscher und kennt den Bahnhof nicht nur aus Recherchen, sondern aus eigener Erfahrung. Der 72-jährige Zwönitzer ist dort Fahrdienstleiter gewesen: "Zwönitz war 40 Jahre mein Bahnhof. Das Signal stand früher auf dem Bahnhof Zwönitz an der Ausfahrt des Gleises 3 Richtung Bahnhof Aue. Bedient wurde es vom Stellwerk aus." Schneider freut sich, dass dieses Signal erhalten worden ist: "Persönlich hänge ich an so alten Sachen. Es ist schön, wenn sich so ein positiv Verrückter, wie Jens Hanisch findet, der aus einem Haufen Schrott, denn mehr war das Signal nicht mehr, wieder so etwas Schönen macht. Ursprünglich ist das Signal im Jahr 1929 aufgestellt worden. Jetzt wäre es schön, wenn auf der Strecke auch bald wieder Züge fahren würden."
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