Historische Technik bei Wolkensteiner Bahnhofsfest eingeweiht

Kultur Ur-Wolkensteiner bereichert Bahnhofsgelände mit zwei alten Loks

Wolkenstein. 

Wolkenstein. Als Kind ist Ulrich Reuter im Wolkensteiner Bahnhofsgebäude aufgewachsen. "Mein Vater war Bahnhofsvorsteher", erklärt der Erzgebirger, dem das Objekt noch heute sehr am Herzen liegt. Ganz in der Nähe des Bahnhofs ging es vor 32 Jahren mit einer Imbiss-Eröffnung los, inzwischen ist daraus das weithin bekannte Zughotel geworden. Doch damit nicht genug: 2011 kaufte Reuter auch das Haus, in dem er groß wurde. Damals noch leerstehend, sind nach der Sanierung nun alle 13 Wohnungen belegt. Und unten lädt das Café "Alter Bahnmeister" zum Verweilen ein. Leute kommen also regelmäßig vorbei, am vergangenen Wochenende war der Andrang besonders groß.

Kinder probieren sich als Lokführer aus

Grund war das Wolkensteiner Bahnhofsfest, das laut Reuter nicht in regelmäßigen Abständen gefeiert wird. Die letzte Auflage hatte es 2016 gegeben. "Wir machen das, wie es uns gerade einfällt", sagt der Zughotel-Betreiber, der bei der Organisation eng mit der Erzgebirgsbahn kooperiert. Und weil diese vor kurzem ein Jubiläum zu feiern hatte, war die Zeit für das Bahnhofsfest mal wieder reif. Seit 20 Jahren rollen auf der Strecke zwischen Chemnitz und Annaberg-Buchholz wieder die Züge, was vor Ort mit einer Ausstellung gewürdigt wurde. Die Anreise mit dem Zug war kostenlos. Außerdem hatte die Erzgebirgsbahn einen Triebwagen gestellt, auf dessen Führerstand Kinder erste Erfahrungen als Lokführer sammeln konnten.

Zwei alte Neuzugänge

"Ohne die Erzgebirgsbahn wäre dieses Fest nicht möglich", sagt Ulrich Reuter, der neben dem Jubiläum aber noch einen anderen Grund zum Feiern hatte. Schließlich weihte er neue - oder besser gesagt alte - Technik auf seinem Bahnhofsgelände ein. Dabei handelte es sich zum einen um eine alte Rangierlok namens Kö, die schon vor Jahrzehnten in Wolkenstein im Einsatz war. Sie hat vor Ort nun ebenso ihre Ruhestätte gefunden wie eine V-23-Lok aus den 1960er-Jahren. "Sie stammt aus dem Eisenbahnmuseum Schwarzenberg und kann wegen eines Motorschadens nicht mehr fahren", erklärt Reuter. Von Außen sieht die Lok dennoch wie neu aus, wovon sich am Wochenende rund 800 Besucher überzeugten. Vor allem waren die aber wegen des bunten Bühnenprogramms gekommen. Wer weiß, wann es das wieder gibt. Schließlich steht der Termin fürs nächste Bahnhofsfest noch nicht fest. Aber Ulrich Reuter wird bestimmt einen passenden Anlass finden.



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