Historische Segelflieger zu Gast: Dieser Ort im Erzgebirge erlebt ein Oldtimer-Treffen besonderer Art

Segelflug Mitglieder aus zwei Vereinen haben historische Segelflieger ins Erzgebirge mitgebracht

Großrückerswalde. 

Segelflieger längst vergangener Epochen sind noch bis zum Sonntag auf dem Großrückerswalder Flugplatz zu bestaunen. Grund dafür ist ein Oldtimer-Treffen ganz besonderer Art. Kommen in der Region sonst oft die Fans historischer Motorräder und Autos zu großen Veranstaltungen zusammen, so hat in diesem Fall der Oldtimer-Segelflugclub Wasserkuppe das mittlere Erzgebirge als Treffpunkt auserkoren. Benannt nach dem höchsten Berg in der Rhön, der als Wiege des Segelfliegens gilt, verbringen die aus ganz Deutschland und mitunter sogar aus anderen Ländern stammenden Mitglieder einmal im Jahr zehn Tage zusammen. "Wir fliegen die historischen Maschinen und tauschen uns aus. Es geht sehr gemütlich zu", sagt Michael Hettenbach aus Baden-Württemberg, der zu der illustren Runde gehört. Vor allem Anfang der Woche habe das Wetter sehr gut mitgespielt.

Auch die Royal Air Force ist vertreten

Beim "Oldtimer-Treffen" auf dem Großrückerswalde werden die alten Segelflieger jeden Tag flott gemacht, um die Region durch die Luft zu erkunden. Im Vergleich zu heute sind die Flüge dabei ziemlich kurz. "Kommt man aus einer Höhe von 1000 Metern, können wir ungefähr 20 Kilometer schaffen. Viel mehr ist nicht drin", erklärt Hettenbach, der unter anderem in einer 1948 gebauten Slingsby T.21b eine Tour unternahm. "Die wurde von der British Royal Air Force zur Schulung von Piloten verwendet", erklärt der 56-Jährige. Insgesamt befinden sich zehn Segelflieger vor Ort, deren Baujahre von 1937 bis 1977 reichen. Dass vor Ort mehr über diese Technik geplaudert wird als über die Fußball-Europameisterschaft, liegt auch am Verein zur Förderung des historischen Segelflugs, der ebenfalls bei diesem zehntägigen Treffen vertreten ist. Insgesamt sind 30 Segelflug-Fans vor Ort, die bei ihren Flügen das Erzgebirge erkunden.

Junioren-Weltmeister aus Australien zu Gast

Kurz zu Gast war sogar ein Australier. Gemeint ist Matthew Scutter, der 2020 schon einmal in Großrückerswalde vorbeischaute. Damals war er Teilnehmer eines internationalen Wettkampfes im Erzgebirge. Und auch diesmal misst sich der 33-Jährige, der 2015 Junioren-Weltmeister wurde, mit Konkurrenten aus anderen Ländern. Allerdings stellte Großrückerswalde dabei nur einen Zwischenstopp. Denn es handelt sich um den Euroglide, bei dem vom niederländischen Venlo aus Punkte in Tschechien, Polen und Deutschland angesteuert werden müssen. Insgesamt ist eine Strecke von reichlich 2500 Kilometern zurückzulegen. Das Scutters erste Etappe in Großrückerswalde endete, liegt an den guten Bedingungen, die der Flugplatz und der dortige Fliegerclub bieten. Und auch die Teilnehmer des Oldtimer-Treffens sind voll des Lobes. "Hier gibt es eine lange Landebahn, eine Halle und vor allem angenehme Gastgeber", sagt Michael Hettenbach stellvertretend für die ganze Gruppe.



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