Annaberg-B. Kerstin Seifert hat Sorgen. Die Leiterin der Suchtberatungsstelle des Vereines zur Integration psychosozial behinderter Menschen Annaberg (VIP) drückt der Schuh vor allem in punkto Personal - speziell in der betreuten Wohneinrichtung in der Silberstraße, in der bis zu zehn chronisch geschädigte alkoholkranke Männer Platz finden.
Modernisierung für 120.000 Euro
Im vergangenen Jahr wurde das Haus bei voller Belegung modernisiert. Und es hat sich gelohnt, dass der Verein 120.000 Euro in neue Bäder mit Dusche und WC, einen größeren Gemeinschaftsraum, neue Küchen und Fußböden investiert hat. Eine neue Heizung wurde bereits zurückliegend auf eigene Kosten installiert. In der Regel leben die Männer mindestens zwei Jahre in der Einrichtung mit der Zielsetzung einer möglichst gesundheitsbewussten, selbstbestimmten und selbstverantwortlichen, abstinenten Lebensführung.
"Suchtberatung ist heute wichtiger denn je"
"Die Leute, die hier ankommen, befinden sich meist in einem desolaten Zustand und sind mehrfachabhängig. Das erfordert einen hohe Hilfebedarf und ergänzende Therapieangebote. Aufgrund unserer Personalsituation können tagesstrukturierende Angebote nicht mehr in vollem Umfang bereitgestellt werden. Mein Wunsch wäre, für diese Arbeit eine feste Personalstelle über Finanzierung zu gewinnen, wenigsten mit 20 Stunden", so Kerstin Seifert, die zugleich mit ihrem Team des VIP zwei Wohngruppen betreute, von denen eine bereits aufgelöst werden musste, weil unter anderem das Personal nicht mehr zur Verfügung steht. "Sorgen mache ich mir auch über die 2. Wohngruppe, wo ein ähnliches Schicksal bevorsteht", so die Chefin, die weiß: "Suchtberatung ist heutzutage wichtiger denn je. Immerhin haben im letzten Jahr 670 Menschen in der Beratungsstelle des VIP Hilfe gesucht. Dazu gab es 4.632 Gespräche." Infos unter www.vip-annaberg.de.
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