Lößnitz. Es ist mehr als bitter - die Handballer des EHV Aue haben dem VfL Eintracht Hagen gestern in der Erzgebirgshalle in Lößnitz einen tollen Kampf geliefert. Und dann? In den letzten knapp vier Minuten des Spieles wurde aus einer 31:29-Führung, die schon Hoffnung weckte auf einen Heimsieg, durch zwei Feldtore und einen verwandelten 7-Meter der Gäste alles zunichte gemacht und letztlich stand die 31:32 (15:13)- Niederlage für den EHV Aue. Der letzte Treffer von Hagen ist auch der einzige gewesen, wo die Gäste in Front lagen. In den letzten 43 Sekunden, die danach noch zu spielen waren, ist es dem EHV nicht gelungen, noch einen Ball zu verwandeln - der Wurf von Bengt Bornhorn landete quasi mit den Schlusspfiff am Pfosten. Kirsten Weber vom EHV-Trainer-Team sagt: "Wir sind über 60 Minuten auf höchsten emotionalen Niveau gewesen und es war in vielen Phasen überragend, wie wir in die Zweikämpfe gegangen sind und diese gewonnen haben." Die Angriffsleistung sei gut gewesen, was auch mit der Rückkehr von Adrian Kammlodt zu tun habe, so der Coach, der lediglich mit der Schlussphase hadert: "Wir sind in den letzten Angriffen nicht in der Lage, mit kühlem Kopf und heißem Herzen zu spielen, wir vergeben zwei Bälle sehr einfach und das ist der Genickbruch gewesen."
Zu viele Fehler in entscheidender Phase
Man habe in der Crunch-Time einfach zwei Fehler zu viel gemacht, weiß EHV-Kapitän Kevin Roch: "Es fühlt sich bescheiden an. Wir sind für den Einsatz, den wir im gesamten Spiel gezeigt haben, nicht belohnt worden." Dennoch sieht Roch Positives: "Es war ein spannendes Spiel und wir haben alles reingehauen was ging. Wir haben als Team wieder einen Schritt nach vorn gemacht. Die kämpferische Leistung hat gepasst und wir haben bis zum Schluss dran geglaubt. Wenn jetzt noch das Glück ein bisschen zurückkommt, dann holen wir auch wieder Punkte." Gestartet ist der EHV Aue sehr gut, lag nach drei Minuten mit 3:0 vorn und beim 6:2 (9.) waren es gar vier Tore, die man in Front lag. Hagen ist dran geblieben, doch in der ersten Halbzeit konnte der EHV Aue die Führung behalten, ist kein einziges Mal in Rückstand geraten. Das setzte sich auch nach der Pause weiter fort. Erst mit dem 20:20 (38.) schaffte Hagen den Ausgleich. Danach wechselt es immer zwischen einer Ein- bis Zwei-Tore-Führung für den EHV und einem Unentschieden bis die beschriebene Schlussphase eingetreten ist.
erschienen am 05.12.2021