Aue. Schnee in der Nacht, Sonne am Nachmittag und zwischendurch Graupelschauer - das Aprilwetter hat das Erzgebirge im Griff. Trotz der Wetterkapriolen kamen 6480 Zuschauer ins Lößnitztal und erlebten den 2:1-Sieg des FC Erzgebirge Aue gegen Unterhaching. Nach einem souveränen Auftritt im Halbfinale des Sachsenpokals hofften die Fans auf einen überzeugenden Auftritt der Veilchen in der Liga. Der Gegner, die in Rot auflaufende SpVgg Unterhaching, rangiert genauso wie der Gastgeber im Mittelfeld der Liga.
Munterer Spielbeginn
Nachdem am vergangenen Wochenende durch die Niederlage in Verl auch die allerletzten Träume auf die Aufstiegsrelegation platzten, konnten die Lila-Weißen befreit aufspielen. Und die ganz in Lila spielenden Veilchen machten genau das. Ein munterer Spielbeginn in den ersten zehn Minuten erfreute ganz sicher die Fans auf beiden Seiten. Aue kombinierte sich immer wieder gut bis an die Strafraumgrenze der Gäste. Doch es fehlt in dieser Phase die Durchschlagskraft.
In der 13. Minute nahm Kilian Jakob den Ball halblinks und lief mit dem Ball in den Strafraum. Der Torhüter der Gäste kam aus dem Kasten und hielt den Schuss sicher. Es war bis dato die einzige Chance für den FC Erzgebirge Aue.
Unterhaching gewinnt Überhand
In den folgenden Minuten agierte Aue viel zu passiv. Die Gäste pressten die Gastgeber an die eigene Strafgrenze. Im Spielaufbau lief zunächst bei Aue nichts mehr zusammen. In der 23. Minuten wurde der Ex-Aue Simon Skarlatidis steil geschickt. Doch Marco Schikora konnte klären. Aue geriet immer mehr unter Druck. Nur eine Minute später eine Riesenchance für Unterhachings Mathias Fetsch. Aues Schlussmann Martin Männel stand goldrichtig und verhinderte so den Führungstreffer für die Spielvereinigung. Derweil sorgten die mitgereisten Unterhachinger Fans im Gästeblock mit Trommeln immer wieder für eine starke Stimmung. Auf der Gegenseite stimmten die Wismut-Fans "Kling Glöckchen klingelingeling" an, weil zumindest vorübergehend Graupelschauer und Schneefall einsetzen. Die Spielzeit für Goalgetter Marcel Bär war da schon vorbei. Nach einer Muskelverletzung im rechten Oberschenkel musste er den Platz verlassen.
Unerwartete Führung durch Stefaniak
Dann endlich der erste Treffer - quasi aus dem Nichts: Unvermittelt holte sich Marvin Stefaniak in der 39. Minute den Ball an der gegnerischen Strafraumgrenze. Er stürmte halblinks in den Strafraum und verwandelte eiskalt ins rechte lange Ecke. Aue ging unerwartet in Führung. Mit dieser und nach dem Graupelschauer ging es zur Pause in die Kabine.
Blitzstart nach Wiederanpfiff
Was auch immer in dieser gesprochen wurde: Es muss gewirkt haben. Anstoß, Steffen Meuer und Tor für die Lila-Weißen. Aue zieht das Spiel an sich. Zwingende Torchancen bleiben aber aus.
In der 58. Minuten war Unterhaching wieder da: Eine Riesenchance. Aaron Keller kam halblinks im Strafraum der Veilchen frei zum Schuss. Männel hielt mit einer Glanzparade. Nun waren die Gäste immer wieder am Drücker. In der 67. Minute bekam Aue den Ball nicht weg. Ein Veilchen rettete auf der Linie. Beim nächsten Angriff hatten die Auer nicht so viel Glück. Steffen Nikansah lenkte einen Querpass zum 1:2 ins eigene Tor. Der Anschlusstreffer sorgte bei Unterhaching für Aufwind. Mehrfach kam es zu gefährlichen Situationen im Auer Strafraum. Aber auch die Gastgeber spielten sich in aussichtsreiche Positionen. Zählbares wurde nicht daraus. Und so blieb es beim 2:1-Heimsieg der Lila-Weißen.
erschienen am 20.04.2024