Gelenau. Mehr als 750 Zuschauer hat das Erzgebirgsderby der Regionalliga Mitteldeutschland zwischen den Ringern des RSK Gelenau und des RV Thalheim an die Matte gelockt. Und der sportliche Vergleich wurde dieser riesigen Kulisse anfangs auch gerecht, lieferten sich doch beide Teams zunächst ein Duell auf Augenhöhe. Von den ersten vier Einzelduellen gingen jeweils zwei an den RSK und den RVT. Dann wurde das Derby jedoch immer einseitiger. Vier der weiteren sechs Kämpfe endeten mit einem Sieg der Thalheimer Athleten, sodass am Ende nur noch deren Gesänge durch das Sportareal "Erzgebirgsblick" hallten.
Überraschung an der Waage
"Wir hatten schon nach dem Wiegen verloren", gibt RSK-Trainer Björn Lehnert unumwunden zu. Denn nach den Ausfällen der beiden Leistungsträger Gerard Kurniczak (WM) und Kamil Wojciechowski (verletzt) für die oberen Gewichtsklassen kam es an der Waage noch schlimmer für die Gastgeber. Marcin Maika, der im Limit bis 75 Kilogramm einen Sieg für den RSK einfahren sollte, hatte 300 Gramm Übergewicht. "Beim Probewiegen war alles in Ordnung", sagt Lehnert über dieses für ihn unerklärliche Missgeschick, das den Gästen vier Punkte sicherte.
Jungspund besiegt Routinier
Weil das Publikum aber darüber noch nicht informiert war, kochte die Stimmung zunächst. Erst recht, als Niklas Nimtz nach dem Auftakterfolg von Haydar Afshar (57 kg) den zweiten Gelenauer Sieg folgen ließ. Den mit großer Spannung erwarteten Vergleich gegen den Ex-Gelenauer Daniel Franke, der als Veteranen-Weltmeister viel Erfahrung mitbringt, entschied der 25 Jahre jüngere RSK-Athlet beim Stand von 3:3 aufgrund der höheren Wertung für sich. Danach wurden die Gelenauer Fans aber immer ruhiger, denn die Erfolge von Marius Megier (71 kg) und Seyran Simonyan (75 kg) stellten beim ernüchternden 9:21 nur noch Ergebniskosmetik dar.
erschienen am 25.09.2023