Oberwiesenthal/Schwarzenberg. Der Schwarzenberger Türmer Gerd Schlesinger hatte es sich ganz sehr gewünscht: Am 3. Oktober - zum Tag der Deutschen Einheit - möchte er die neue Friedensglocke läuten.

Grundsteinlegung

Und jetzt könnte tatsächlich dieser Wunsch in Erfüllung gehen: Nachdem zusätzliche Fördermittel bereitstehen, konnte am vergangenen Wochenende die Grundsteinlegung gefeiert werden. Es war ein besonderer Moment als Andreas Löffler vom Verein Friedensglocke Fichtelberg die Zeitkapsel in die Erde brachte. In die Kaspel legten die Vereinsmitglieder zahlreiche Fotos, eine Dokumentation zur alten Glocke, aktuelle Münzen und eine Tageszeitung.

Großes Loch in Kasse

Mit der Grundsteinlegung sind die Weichen für ein schnelles Vorankommen gestellt. Dabei sah es lange Zeit schlecht aus. Der Zeitplan drohte zu platzen, weil die Finanzierung nicht geklärt war. Zwar gibt es schon seit dem vergangenen Jahr eine neue Glocke, aber eben keinen neuen Glockenstuhl. In der Kasse klaffte ein riesiges Loch. Obwohl die Spendenbereitschaft groß war. Nun kann der Glockenstuhl aufgebaut werden.

Holzstuhl für Glocke

"Wir haben lange überlegt im Verein, was wir machen", sagt Vereinsmitglied Holger Zimmer. Es stand die Frage, ob ein Metallglockenstuhl oder ein Holzglockenstuhl die Bronzeglocke tragen soll. Letztendlich habe man sich aber für die Holzvariante entschieden. "Dieser passt einfach besser ins Erzgebirge, in die Natur." Stabilität verlangt nicht nur der Standort auf dem Fichtelberg. Daher wird für den Bau Eichenholz verwendet. Eine auf Glockenstühle spezialisierte Firma aus dem Erzgebirge übernimmt den Bau und hat auch das richtige Holz parat. "Das Holz ist ausgesucht, ist gut abgelagert - wohl schon fünf Jahre", so Zimmer. Auch beim Dach legt man Wert auf Qualität. Ein Kupferdach soll Holz und Glocke schützen.