Drebach OT Grießbach. Auch das GetzenRodeo 2023 im Drebacher Ortsteil Grießbach hielt alles, was es versprach: Postkarten-Wetter, Massen an Fans und packenden Motorsport vom Allerfeinsten. Zwar hatte der Bayer Manuel Lettenbichler schon bei der Vorschlussrunde der Hard-Enduro-Weltmeisterschaft 2023 seine Titelverteidigung perfekt gemacht, doch dies tat der Spannung beim diesjährigen "Getzen" keinerlei Abbruch. Im Gegenteil, denn nachdem der KTM-Werkspilot die letzten drei in den Jahren 2018, 2019 und 2021 ausgetragenen GetzenRodeo gewonnen hatte und in diesem Jahr auch bei allen fünf bisherigen Läufen zur Hard-Enduro-WM siegreich war, war die meistgestellte Frage, ob er seine beiden weißen Westen behalten würde?
Zehnte Ausgabe mit zwei Renntagen
Bei der nun schon zehnten Ausgabe im Getzenwald gab es erstmalig an zwei Tagen Rennaction. Auf die Timed Hard Enduro Laps am Freitagnachmittag, die für die Startaufstellung am Samstag herangezogen wurden, folgte am Freitagabend der Red Bull Double Trouble genannte Prolog in Form eines Parallel-Wettkampfes von je zwei Fahrern im K.-o.-System. Und das alles bei freiem Eintritt. In beiden (Neben-)Wettkämpfen setzte sich Manuel Lettenbichler durch und zementierte damit seine Favoritenstellung. Das GetzenRace mit allen 66 Fahrern bzw. Fahrerinnen wurde am Haupttag pünktlich 10 Uhr per obligatorischem ohrenbetäubenden Kanonen-Donnerschlag gestartet. Nach der Renndistanz von zwei Stunden plus einer Runde hatte Manuel Lettenbichler nicht nur einen Start-Ziel-Sieg gefeiert, sondern einen für ihn beruhigenden, jedoch für die Fans in Sachen Spannung beängstigenden Vorsprung von über vier Minuten auf den Zweitplatzierten, den Spanier Mario Roman, herausgefahren. Der Rückstand seines großen Widersachers der letzten Jahre und auch der diesjährigen Saison, des Briten Billy Bolt, betrug schon über acht Minuten, ergo fast eine Runde.
Finale furioso
Die Befürchtungen bestätigten sich nicht, denn im finalen Rennen über eineinhalb Stunden plus einer Runde, für das sich nur die besten 20 des GetzenRace qualifiziert hatten, bot Billy Bolt unserem "Letti" ordentlich Paroli. Mehrfach wechselte die Führung zwischen den beiden, bis dem Husqvarna-Piloten in der vorletzten Runde ein paar Fehler zu viel unterliefen. Infolgedessen konnte Manuel Lettenbichler vorbei und davon ziehen. Somit hatte er tatsächlich seinen sechsten Saison- und gleichzeitig vierten Heimsieg perfekt gemacht und konnte sich anschließend der Glück-, Autogramm- und Fotowünsche kaum erwehren. Aber, gemäß seiner Ankündigung am Freitag, erfüllte er nahezu jeden dieser Wünsche verschwitzt und ungeduscht, aber geduldig. Ein echter Profi zum Anfassen eben.Mit einer Runde weniger wurde Mario Roman schlussendlich Dritter, gefolgt vom Bulgaren Teodor Kabakchiev und dem Österreicher Michael Walkner. Hinter dem weiteren Spanier Alfredo Gomez wurde der weitere Brite Mitch Brightmore Siebenter und damit Hard-Enduro-Junioren-Weltmeister.
Mit dem SuperEnduro Riesa lockt schon das nächste Highlight
Am Ende durfte sich auch der nur 25 Männer und Frauen starke Verein GetzenRodeo e. V. über eine weitere hochklassige und gelungene Veranstaltung freuen und auf das Geleistete stolz sein.Wenngleich die Outdoor-Saison mit einem hervorragenden Noppen-Festival nun abgeschlossen ist, dauert es nicht mehr lange, bis die Creme de la Creme wieder nach Sachsen kommt. Am 6. Januar 2024 steigt in der WT Energiesysteme Arena Riesa (vormals SACHSENarena) der SuperEnduro Grand Prix Germany als dritter von sieben Saisonläufen der SuperEnduro-Weltmeisterschaft 2023/2024. Diesmal mit Billy Bolt und! Manuel Lettenbichler sowie weiteren Hochkarätern.
erschienen am 04.11.2023