Gelenau. Mit einem knappen 17:15-Sieg gegen die Kampfgemeinschaft Frankfurt/Eisenhüttenstadt sind die Ringer des RSK Gelenau in die neue Saison der Regionalliga Mitteldeutschland gestartet. Dabei begann die Dramatik schon an der Waage, denn James Schreiner von den Gastgebern lag knapp über den in seinem Limit erlaubten 61 Kilogramm. "Beim Probewiegen hatte ich noch 400 Gramm drunter, dann habe ich nur 300 Milliliter Wasser getrunken", berichtet der 20-Jährige, dem die Situation ein Rätsel war. Umso mehr feuerte er zusammen mit den mehr als 250 Fans die Mannschaftskollegen an, die den Abend noch retteten.
Vier Punkte wechseln die Seiten
"Dieser Kampf hat gezeigt, dass 100 Gramm reichen, um einen Kampf auf den Kopf zu stellen", sagt RSK-Trainer Björn Lehnert. Mit dem eingeplanten klaren Sieg von Schreiner wäre sein Team wohl kaum zu schlagen gewesen. So aber gingen vier Punkte kampflos an die Gäste, die nun plötzlich die besseren Karten zu haben schienen. "Es war klar, dass irgendetwas Überraschendes geschehen musste, um doch noch zu gewinnen", so Lehnert. Und Kamil Wojciechowski erfüllte dem Trainer und den zahlreichen Fans den Traum von einem erfolgreichen Saisonauftakt.
Revanche fürs Vorjahr
"Natürlich haben auch all unsere anderen Athleten teils super Leistungen gezeigt", sagt Lehnert. Doch das polnische Freistil-Duell in der Gewichtsklasse bis 98 Kilogramm war für den Coach der Schlüssel zum Sieg. Nach 0:4-Pausenrückstand drehte Wojciechowski auf und feierte unter dem frenetischen Jubel des Publikums noch einen 6:5-Punktsieg. "Letztes Jahr war es noch genau umgekehrt gelaufen. Da ist Kamil nach gutem Start eingebrochen", berichtet Lehnert, der sich an diesem Abend außerdem über die vorzeitigen Siege von Haydar Afshar (57 kg), Hassan Ismail (66 kg), Marcin Majka (75 kg) und Fabian Jänicke (86 kg) freuen durfte.