Gelenau. Anlässlich des Tags des traditionellen Handwerks, der in diesem Jahr am 20. Oktober gefeiert wird, öffnet auch das Erste Deutsche Strumpfmuseum in Gelenau seine Pforten. Dort wartet sogar schon ab Samstag, den 19. Oktober, ein buntes Programm auf die Besucher. Viel dreht sich dabei natürlich um die Textilherstellung, doch vor Ort gibt es noch einen Hingucker ganz anderer Art. Schließlich wird dort die originale Postmeilensäule präsentiert, die ursprünglich 1723 erschaffen wurde.
Kleiner Fehler nun korrigier
Um die Neuentdeckung eines lange verschollenen Schatzes handelt es sich dabei nicht, wie Robby Schubert gesteht. Schließlich war die Säule bereits 1913 im Abtwald entdeckt worden und wieder aufgestellt worden, ehe sie 1996 durch eine Nachbildung ersetzt wurde. Deren Standort nahe der Besenschänke entspricht aber wohl nicht dem originalen Platz. "Außerdem stand die Säule lange falsch herum da", erklärt der Museumsleiter. Denn das breite Ende, was sich sonst oft am Boden befindet, stellt im Fall der Gelenauer Postmeilensäule den oberen Abschluss dar. "Aber das hat wohl niemand bemerkt, weil die Schrift kaum noch zu lesen ist", vermutet Schubert, dem der Stolz auf das neue Ausstellungsstück deutlich anzumerken ist.
Zurück von einem Ausflug
Schließlich reicht auch die in den 1990er-Jahren erschaffene Nachbildung nicht an das Original heran. Statt Hilbersdorfer Porphyrtuff wurde als Material dafür Sandstein verwendet. "Außerdem ist es nicht mehr das originale Schriftbild", sagt Rolf Schmalfuß. Er muss es wissen, da er Mitglied des Vereins zur Erforschung kursächsischer Postmeilensäulen ist. Die Forschungsgruppe war zuletzt an einer Ausstellung im Chemnitzer Schlossbergmuseum beteiligt, wo auch das Original aus Gelenau präsentiert wurde. Nun soll die historische Säule im Strumpfmuseum einen festen Platz finden, wo sie am 19. Oktober erstmals zu bestaunen ist.
erschienen am 11.10.2024