Gelenauer DDR-Museum wird zum Museumsflohmarkt

Kultur Sammler können am Samstag erstmals in den Restbeständen des geschlossenen Museums stöbern

Gelenau. 

Gelenau. Fast scheint es, als hätte das Ende Juli geschlossene DDR-Museum in Gelenau gar nicht zugemacht. Auf den ersten Blick ist alles wie immer: Zahlreiche Gebrauchsgegenstände aus früheren Zeiten prägen das Bild in dem großen Gebäude von Andrea Müller, die tatsächlich aber doch viel verändert hat. "Das Inventar aus dem Museum ist komplett raus", erklärt die 56-Jährige. Die Ausstellungsstücke gingen an zahlreiche Abnehmer, die ihr Interesse in den Wochen vor der Schließung bekundet hatten. Nun hat die Gelenauerin die vielen Schätze aufbereitet, die jahrelang in Kisten auf ihrem Boden und in der Garage vor sich hin schlummerten. Aus dem DDR-Museum ist nun ein Flohmarkt geworden, auf dem Sammler jeden ersten und dritten Samstag im Monat stöbern können. Am 5. Oktober ist erstmals von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Haushalt und Spielzeug im Fokus

Und noch immer hat Andrea Müller nicht all ihre Kisten auspacken können. "Die Indianer und andere Spielfiguren sind zum Beispiel beim nächsten Mal dran", erklärt die ehemalige Museumsbetreiberin, deren aktuelle Angebote unter anderem aus dem Haushaltsbereich stammen. Taschenlampen, Schnapsgläser und Kaffeemühlen warten ebenso auf die Besucher wie Schürzen und Teller. Dazu wird die Vielfalt des DDR-Spielzeugs deutlich, das von Brettspielen und Brummkreiseln über Kaufmannsläden bis hin zu ferngesteuerten Autos reicht. "Auch von den Schulsachen sind noch einige da", sagt Andrea Müller, die neben Federkästchen und Zuckertüten auch zwei Schulbänke noch dastehen hat.

Kapitel vor dem Abschluss

Von vielen Ausstellungsstücken aus dem DDR-Museum hat sich die Gelenauerin schweren Herzens getrennt. Nun will sich Andreas Müller auch vom restlichen Inventar trennen, um mit einem prägenden Artikel ihres Lebens abschließen zu können. Im Januar 2008 hatte sie das Museum eröffnet, das zunächst großen Anklang fand. Später ließen die Besucherzahlen nach. In Folge der Corona-Zeit schien letztlich eine Schließung der richtige Ausweg zu sein. Seither war der Andrang wieder größer. Und auch im neuen Museumsflohmarkt ist mit Betrieb zu rechnen. Schließlich bietet er ziemlich genau 35 Jahre nach der Wiedervereinigung die große Chance, das eine oder andere Erinnerungsstück aus DDR-Zeiten zu finden.

 



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