Aue. Während im vierten Teil die so schmerzlich vermissten Fans und die leeren Ränge im Stadion im Vordergrund standen, dreht sich heute alles um einen Abwehrveteran, der im Erzgebirge sein Glück gefunden hat: Im Sommer 2019 holte der FC Erzgebirge Aue Sören Gonther vom Ligarivalen Dynamo Dresden ins Erzgebirge. Der 32-jährige Innenverteidiger hatte seinen Vertrag in der sächsischen Landeshauptstadt vorzeitig aufgelöst und im Lößnitztal einen Zweijahresvertrag unterschrieben. FCE-Cheftrainer war damals noch Daniel Meyer. FCE-Präsident Helge Leonhardt hatte in seiner damaligen Einschätzung schon den Daumen drauf: "Wir sind froh, dass Sören sich für uns entschieden hat. Sein fußballerisches Können spricht für sich. Er ist eine Persönlichkeit und hat Führungsqualitäten. Er wird unsere Reihen verstärken und damit zur weiteren Entwicklung des Teams beitragen."
Die Bilanz lügt nicht
Wie wichtig er für die Lila-Weißen in dieser Saison war, zeigt sich in der Einsatzstatistik. In 33 Begegnungen in der 2. Fußball-Bundesliga stand der Abwehrspieler auf dem Rasen. Dabei legte er mehr als 300 Kilometer zurück und gewann mehr als 240 Zweikampfduelle. Unvergessen in dieser Spielzeit bleibt sein Treffer im Spiel bei Jahn Regensburg. Dort gelang dem 34-Jährigen der Ausgleichstreffer. Er holte damit seinem Team einen Punkt. Der Jubel war legendär, denn Gonther "lutschte" kurz am Daumen und deutete so einen Schnuller an. Natürlich war das kein Zufall: "Meine Frau hatte mir die Anweisung gegeben, endlich mal den Schnuller-Jubel zu machen und dafür zu treffen", verriet Gonther nach Abpfiff. Die beiden werden zum vierten Mal Eltern.
"Brutal schwere Spielzeit" ist vorbei
Nach dem 2:1 am letzten Spieltag gegen den VfL Osnabrück war Gonther sehr erleichtert: "Ich glaube, das Spiel hat genau das noch einmal gezeigt, was die Mannschaft diese Saison dargestellt hat. Das ist ein unfassbarer Willen, eine hohe Mentalität und eine ganze Menge Charakter und Leidenschaft." Die Spielzeit bezeichnet der 34-Jährige in der Rückschau als brutal schwer. "Das 3:8-Debakel gegen Paderborn soll man als das sehen, was es war: Ein Ausrutscher", sagt der Abwehrspieler. Schon jetzt sei klar, dass die nächste Saison mit großen Namen nicht leichter werde.
erschienen am 31.05.2021