Aue-Bad Schlema. Fans und Freunde der verstorbenen Trainerlegende Gerd Schädlich haben ab sofort eine zentrale Anlaufstelle im Erzgebirgsstadion. Am Fuße des alten Flutlichtmastes weihten der Verein und seine Anhänger nach monatelangem Engagement am Sonntagabend - vor dem Spiel gegen Ulm - eine Gedenkstätte ein.
Viele Menschen wollten dabei sein
Etwa 500 Menschen wollten den feierlichen Moment nicht verpassen und waren gespannt, wie die Initiatoren das ehrgeizige Vorhaben umsetzen. Nicht nur Mitglieder der Erzbrigade waren anwesend. Mit Co-Trainer Jörg Emmerich und FCE-Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich nahmen auch zwei ehemalige FCE-Profis, die unter Schädlich spielten, an der kleinen Veranstaltung teil.
"Gerd hätte das nicht gewollt, aber er hat es verdient"
Emmerich sprach mit gebrochener Stimme und erinnerte an den Mann, den alle für seine Bodenständigkeit und seine Bescheidenheit schätzten. Den meisten Anwesenden dürfte klar gewesen sein, dass ihm der ganze Rummel um seine Person überhaupt nicht gefallen hätte. "Gerd Schädlich hat das einfache Arbeitertum verkörpert. Er stand nicht gern im Rampenlicht, hat auch mal unpopuläre Entscheidungen getroffen", sagte Thomas Jahr, der federführend für die Umsetzung verantwortlich zeichnete. Lange Zeit habe er sich als kleiner Junge einen FC Erzgebirge Aue ohne Gerd Schädlich gar nicht vorstellen können. "Gerd hätte das nicht gewollt, aber er hat es verdient", so Jahr.
Gedenkstätte für jeden frei zugänglich
Die Gedenkstätte besteht aus einem Findling, auf dem eine Schieferplatte mit Gravur aufgesetzt ist. Hinter dem Gedenkstein zieht ein großes Graffiti die Blicke auf sich, welches Schädlichs Konterfei zeigt. Jahr hatte für alles Unterstützung. Bis hin zum Transport übernahmen Fans der Lila-Weißen die Vorbereitungen. Der Wunsch nach einem solchen Ort der Erinnerung hatten die Fans sofort nach dem Tod des Kulttrainers am 29. Januar 2022 geäußert. Sogar eine Spendensammlung schoben die Fans damals an. Der Standort ist ganz nach Jahrs Geschmack: "Sehr zentral. Für jeden frei zugänglich und an einer der letzten Stellen des alten Stadions", so der Fan, der zur aktiven Szene gehört.
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