Dittmannsdorf. Einzigartig ist die Kulisse gewesen, vor der das Saisonfinale der Fußball-Erzgebirgsliga in Dittmannsdorf über die Bühne ging. Während reichlich 30 Gäste-Fans den FSV Blau-Weiß Schwarzenberg ihre Kicker mit Bengalos und Gesängen empfingen, hatten mehr als 250 Anhänger des gastgebenden SV Tirol eine umfangreiche Choreografie mit Konfettiregen, Gesang und riesigen Plakaten vorbereitet. "Ein Ort - ein Verein - ein Ziel: Klassenerhalt!" stand auf einem mehr als 20 Meter langen Banner geschrieben. Dazu noch die Bezeichnung "Erzgebirgs-Dino", denn die letzten 18 Jahre haben die Tiroler bis auf eine Saison allesamt in der Bezirksklasse beziehungsweise Erzgebirgsliga verbracht.

Gäste beschenken ihren Coach

Nun ist diese Epoche zu Ende gegangen. Der angestrebte Sieg, mit dem die Gastgeber an den ebenfalls abstiegsgefährdeten Schwarzenbergern vorbeigezogen wären, gelang nicht. Stattdessen stand es am Ende eines überaus hektischen Spiels 2:2. "Wir hätten sogar gewinnen müssen", sagte Gäste-Coach Uwe Miller zurecht. Schließlich waren Spieler seiner Elf allein in der zweiten Halbzeit viermal allein aufs Dittmannsdorfer Tor zumarschiert, dabei aber stets am starken Keeper Philipp Schubert gescheitert. Statt mit dem 3:1 alles klarzumachen, kassierten die Blau-Weißen sieben Minuten vor Schluss den Ausgleich und läuteten somit eine kribblige Schlussphase ein. Am Ende jubelten die Gäste aber doch - und ließen ihren Trainer nicht nur wegen des Klassenerhalts hochleben. Der Punktgewinn stellte für Miller zugleich ein passendes Geschenk zu seinem 53. Geburtstag dar.

Funke springt nicht auf den Rasen über

Während die einen lautstark mit ihren Fans feierten, lagen die anderen enttäuscht auf dem Rasen. "Alle sind am Boden. Das muss jeder erst einmal verarbeiten", sagte Interimstrainer Thomas Sturm, der das Amt während der Rückrunde von Ronny Wollnitzke übernommen hatte. Durch die Reaktivierung gestandener Leistungsträger, die auch aufgrund der Personalnot einsprangen, sollte mit einem gesunden Mix aus Jung und Alt das Ruder herumgerissen werden. Allerdings fehlte dem SV Tirol weiterhin die Konstanz und vor allem das Selbstvertrauen. Auch im letzten Spiel war die Verunsicherung laut Sturm spürbar. Der Funke sprang von den alles gebenden Fans nicht auf die Mannschaft über, sodass die Dittmannsdorfer neben Eintracht Zschopautal und Raschau-Markersbach in die Kreisliga absteigen müssen. Der FSV Burkhardtsdorf muss als Viertletzter darauf hoffen, dass der SV Großrückerswalde in der Relegation gegen Lichtenstein den Aufstieg in die Landesklasse schafft, damit in der Erzgebirgsliga noch ein Platz frei wird.