Zschopau. Schwibbögen, die auch in noch so kleinen Dörfern fast alle Fenster erhellen. Pyramiden, deren Figuren bis in kleinste Detail liebevoll gestaltet sind. Oder der Duft gebrannter Mandeln, der jeden Weihnachtsmarktbesuch versüßt. Das alles haben 27 Schüler aus dem französischen Ploërmel in dieser Woche zum ersten Mal erlebt. Nicht einmal den Schnee oder die Bratwurst kannten sie vor diesem Ausflug. Aber zum Glück pflegt ihre Schule, das Collège Sacré Coeur, seit mehr als zwei Jahrzehnten eine Partnerschaft mit dem Zschopauer Gymnasium.
Zwangspause endlich vorbei
Aufgrund der Corona-Pandemie waren gegenseitige Besuche in den vergangenen beiden Jahren nicht möglich. Via Internet wurde nur digital mal kurz "vorbeigeschaut". Umso mehr genoss die französische Delegeation nun den ersten echten Ausflug nach der Zwangspause. "Weihnachtsbäume, Adventskalender oder Krippenfiguren gibt es auch bei uns. Aber so viele Weihnachtstraditionen wie im Erzgebirge haben wir nicht", sagt Deutsch-Lehrerin Claire Trojan aus der Bretagne. Sie selbst ist zwar durchaus mit solchen Bräuchen vertraut, weil ihre Familie deutsche Wurzeln hat und sie selbst einst in Sachsen studierte. Aber für ihre Schüler wurde die 20 Stunden lange Busfahrt zu einer Reise in eine andere Welt.
In Gastfamilien viel dazu gelernt
Neben regionalen Weihnachtsmärkten wurden auch der Striezelmarkt in Dresden sowie die Volksunst-Firma "Wendt und Kühn" in Grünhainichen besucht. Dort lernten die 14- und 15-jährigen Schüler ebenso viel dazu wie bei den Stunden in der Zschopauer Schule sowie daheim bei ihren Gastfamilien, die die Besucher aus Frankreich knapp eine Woche lang bei sich aufnahmen. "Und im Juni fahren wir dann mit unseren Schülern nach Ploërmel", sagt Französisch-Lehrerin Kathrin Wach-Rangous vom Zschopauer Gymnasium voller Vorfreude.