Stollberg / Erzgebirge. Trotz so manchem Regenschauer und niedriger Temperaturen zog die nun schon 59. ADAC Rallye Erzgebirge, organisiert wie eh und je vom Chemnitzer AMC e. V. im ADAC Sachsen (CAMC) und dem Start- und Zielort Stollberg, wieder tausende Fans in ihren Bann, respektive an die Strecken. Beim Saisonauftakt 2024 der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) standen für die letztlich 67 Fahrerpaarungen am vergangenen Freitag sowie gestrigen Samstag insgesamt zwölf Wertungsprüfungen mit einer kumulierten Länge von 137,62 Kilometern auf dem Programm.
Das Ding schon am Freitagabend gedreht
Nach Pech bei der Reifenwahl am frühen Freitagabend auf den WP Jahnsdorf 1, Gelenau 1 sowie Jahnsdorf 2 ließen es die Vorjahressieger Julius Tannert aus Zwickau und sein Co. Frank Christian aus dem bayrischen Mamming auf der letzten Zeitenjagd des ersten Wettkampftages (Gelenau 2) so richtig krachen, markierten mit ihrem Skoda Fabia RS Rallye2 eine Fabelzeit gingen als Gesamtführende schlafen. Am Samstagmorgen machten sie so weiter, wie sie aufgehört hatten - mit einer weiteren Bestzeit auf der WP Oberdorf 1.
Grundstein für Gesamtsieg
Mit sogar einer Bestzeitenserie bei Bad Schlema 1, Oberdorf 2, Bad Schlema 2 sowie Wiesa 1 legten sie den Grundstein, um schließlich ihren Gesamtsieg vom Vorjahr bei der "Erze", wie sie von ihren Fans meist nur liebevoll genannt wird, zu wiederholen. Nach insgesamt sieben WP-Bestzeiten, eine weitere gelang ihnen auch bei Wiesa 2 und als drittletzte beziehungsweise letzte war eine bei Mildenau errichtet, gewannen sie mit einer Gesamt-WP-Zeit von 1:21:42,4 Stunden. Damit hatte die DRM-Vize-Meister 2023 29,2 Sekunden Vorsprung vor den Titelverteidigern Marijan Griebel und Tobias Braun aus Hahnweiler beziehungsweise Stadthagen. Mit einer weiteren Minute Rückstand wurden die Dänen Kenneth Madsen/Mette Felthaus bei ihrem "Erze"-Debütanten-Ball Dritte.
Die weiteren Lokalmatadore
In einem leistungsschwächeren Auto (Renault Clio Rally3) der Unterkategorie der sogenannten RC3-Fahrzeuge wurden die weiteren Lokalmatadore Carsten Mohe und Alexander Hirsch aus Crottendorf bzw. Tannenberg Gesamtneunte.Auf dem 22. Gesamtrang der 50 Zielankömmlinge landeten Walter Gromöller aus Gütersloh und sein Co-Pilot René Meier aus Wilkau-Haßlau in einem 1986er Opel Ascona 400, womit sie zugleich die Wertung zur DRM Classic gewannen. Allerdings muss angemerkt werden, dass sich nur drei Besatzungen mit historischen Rallye-Boliden der Herausforderung Rallye Erzgebirge stellten und von denen nur Gromöller/Meier ins Ziel kamen. Der niedrige Platz in der Gesamtwertung spricht dafür Bände.
Ebenfalls verhältnismäßig weit vorn kamen der Chemnitzer Axel Bayer und der Augustusburger Rico Wächtler vom CAMC mit ihrem Opel Adam und Christian Bauer/Dominic Gräbner aus Fraureuth beziehungsweise Neuwürschnitz mit ihrem Renault Clio Ragnotti ein, nämlich auf den Gesamträngen 27 und 28. Sie gehören allerdings zu denjenigen, die weniger auf die Gesamtwertung, dafür umso mehr auf ihre Klassenwertung schauen. Und da sah es so aus, dass Bauer/Gräbner die NC3 vor Yannik Keller/Lilly Kunz (Beierfeld/Neuwürschnitz, Ford Fiesta ST 150) sowie Frank und Martin Dietzsch (Netzschkau bzw. Limbach OT Reimersgrün, Ford Focus ST 170) gewannen. Bayer/Wächtler belegten in der NC4 den zweiten Platz vor Stefan Weigel/Frederike Sandberg (beide Chemnitz, CAMC, Suzuki Swift Sport). In der gleichen Sub-Kategorie wurden Christian Djoleff/Karsten Stimpel (Augustusburg/Chemnitz, CAMC, Suzuki Swift) Fünfte und Michael Schröder/Stefan Kupsch (Bad Schlema OT Wildbach/Neukirchen-Erz.) mit ihrem unterlegenen Trabant 601 RS ITRM Siebente.
Die 2. Klasse
In der Klasse NC2 wurden René Kunze/Niklas Haase (Hohndorf/Hartmannsdorf, CAMC, BMW E36 Touring) Dritte. Ebenso Christopher Eibisch/Lena Wolanski (Schwarzenberg/Zwönitz, Seat Ibiza) in der NC6. Die weiteren Lokalmatadore Andreas Schramm/Sindy Schneider (beide Schneeberg, VW Polo 6N2 GTI) und Dr. Ulf Linnbach und Ehefrau Nicole (Hohndorf, Porsche 996) gehörten zu den Teilnehmern die relativ früh beziehungsweise spät die Segel streichen mussten. Im Rahmen der inkludierten "kleinen Erze", einer Ein-Tages-Rallye mit nur rund 70 Wertungsprüfungskilometern, gingen mit einer ähnlichen Ausfallquote zwölf weitere Besatzungen an den Start.
erschienen am 17.03.2024