Statt sich im Titelrennen der Fußball-Landesliga zurückzumelden, hat der FSV Motor Marienberg am 30. Spieltag einen weiteren Dämpfer hinnehmen müssen. Eine Woche nach dem 2:4 beim FV Dresden Laubegast setzte es beim Radebeuler BC erneut eine Auswärtsniederlage. Und wieder haderten die Erzgebirger beim 1:2 mit dem Schiedsrichter, da sie die Partie in Unterzahl. Diesmal waren es zwar nicht drei Platzverweise, doch auch die Rote Karte für Kapitän Pierre Bauer (69.) war umstritten. "Ein Foul war es, aber er war nicht letzter Mann", sagt Trainer Ronny Rother über seinen Innenverteidiger, der sich dann von Außen mit den Gäste-Fans über ein spätes Gegentor ärgerte.

 

Starker Beginn lässt hoffen

"Aber selbst zu zehnt waren wir stärker als der Gegner", sagt Rother, der also die Schuld für die Niederlage nicht beim Unparteiischen suchte. Stattdessen machte er die schwache Chancenverwertung seiner Mannschaft als entscheidenden Faktor aus. Dabei war es gut losgegangen für die Motor-Kicker, die bereits in der 15. Minute das Führungstor durch André Luge bejubeln durfte. Wenig später fehlte dem Angreifer dann aber die Übersicht, als er wieder in gefährlicher Position auftauchte. Auch Julian Schröter konnte gute Chancen nicht nutzen. Die Marienberger Führung zur Pause war somit zwar hoch verdient, hätte aber klarer ausfallen müssen. Ein Aspekt, der sich bald rächen sollte.

 

Vom Pech verfolgt

In der Viertelstunde nach der Pause hatten die Gäste gleich doppelt Pech. Erst führte ein Konter der Radebeuler zum Ausgleich (56.), vier Minuten später musste der gerade erst in den Kader zurückgekehrte Jonathan Müller wegen einer Muskelverletzung ausgewechselt werden. Dazu kam dann noch Bauers Platzverweis, was die Gäste nicht wirklich zu stören schien. Vor dem gegnerischen Tor fehlte jedoch weiterhin die Cleverness. Kaltschnäuzig präsentierten sich dagegen die Hausherren, die in der 87. Minute einen Fehler der Motor-Defensive bestrafte. Ein Radebeuler durfte über den halben Platz dribbeln und dann einschieben, womit sich Marienberg mal wieder um den Lohn für eine eigentlich ordentliche Leistung brachte. "Beim Gegner klappt gefühlt alles. Wir haben dagegen immer wieder unerklärliche Phasen", sagt Rother, der die Pfingstpause nutzen will, um den Fokus voll auf den Saisonendspurt zu richten.