Erzgebirgskreis. Am Sonntagmorgen suchten die Kriminalisten der Ermittlungsgruppe "Linde" mit Unterstützung der sächsischen Bereitschaftspolizei die Wohnungen von vier jungen Männern im Alter von 21, 22, 23 und 24 Jahren auf. Sie kristallisierten sich im Rahmen der Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung im Zusammenhang mit einem überfallartigen Angriff auf fünf Polizisten im Dezember 2021 in Annaberg-Buchholz als Hauptakteure heraus. Auf Grundlage vorliegender Haftbefehle des Amtsgerichts Chemnitz realisierten die Einsatzkräfte die Zugriffe in den Morgenstunden zeitgleich in Zwönitz, Lößnitz, Crottendorf und Johanngeorgenstadt. Alle vier deutschen Beschuldigten wurden anschließend auf verschiedene Polizeireviere gebracht.
Zwei hinter Gitter, zwei außer Vollzug gesetzt
Am gestrigen Montag wurden sie einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Chemnitz vorgeführt. Nach eingehenden Anhörungen setzte er die Haftbefehle gegen den 23-Jährigen und den 24-Jährigen in Vollzug. Die beiden Männer befinden sich bereits in sächsischen Justizvollzugsanstalten. Für die beiden anderen Männer endeten die Gerichtstermine vorerst nicht hinter Gittern. Die Haftbefehle des 21-Jährigen und des 22-Jährigen wurden durch den Richter gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Erfolg durch monatelanges arkribisches Arbeiten
Leitender Polizeidirektor Stefan Dörner, amtierender Leiter der Polizeidirektion Chemnitz: "Mein ausdrücklicher Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen, die hart und über viele Monate für dieses Ergebnis akribisch gearbeitet haben. Das Ermittlungsverfahren war von Anfang an kein leichtes. Es galt, viele Hürden zu nehmen und jeden Stein rund um den Tatort mindestens zweimal umzudrehen. Ich darf an dieser Stelle auch für Polizeipräsident Carsten Kaempf sprechen, der den im Dezember vergangenen Jahres betroffenen Polizistinnen und Polizisten versichert hat, dass wir als gesamte Polizeidirektion Chemnitz alles dafür unternehmen, um die Tat aufzuklären und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Wer Einsatzkräfte angreift und verletzt, muss die vollen Konsequenzen tragen."
Angriff auf Beamte
Die Ermittlungsgruppe "Linde" führt seit Dezember 2021 Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs aufgrund des Angriffs auf fünf Polizistinnen und Polizisten vor einer Diskothek. Mit Flaschen und Eisklumpen waren die Einsatzkräfte durch eine Gruppe von etwa 25 Personen bei der Überprüfung einer illegalen Party in Annaberg-Buchholz beworfen worden. Ein 60-jähriger Beamter hatte schwere Verletzungen erlitten. Bereits im März 2022 hatten Einsatzkräfte im Rahmen dieses Verfahrens 14 Wohnungen durchsucht und Beweismittel sichergestellt.
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