Geyer/Amtsberg. Neue Akzente will Michael Wetzel in der Region setzen. Seit kurzem ist der Pastor der evangelisch-methodistischen Kirche für die Gemeinden Geyer, Herold, Drebach, Venusberg, Weißbach und Dittersdorf zuständig, nachdem er zuvor neun Jahre lang in Lößnitz gearbeitet hat. "Es tut dem eigenen Dienst und der Gemeinschaft gut, wenn man nicht Jahrzehnte lang an einer Stelle sitzt", sagt der 46-Jährige. Mit diesen turnusmäßigen Wechseln innerhalb der Kirche kann er also gut leben, zumal er selbst schon so manche Veränderung hinter sich hat. Schließlich war Wetzel ursprünglich sächsischer Landeshistoriker.
Weiterbildung ermöglicht Quereinstieg
"Die Kirche hat mich geprägt", erklärt der gebürtige Zwönitzer, warum er später mithilfe theologischer Weiterbildungen als Quereinsteiger in die Pastorentätigkeit wechselte. Neben der religiösen Verbundenheit, die über Generationen in seiner Familie verwurzelt sei, war auch Wetzels großes Ziel ein Grund für den beruflichen Wechsel. "Ich möchte etwas weitergeben und zeigen, dass der Glaube an Gott etwas Lebendiges, Relevantes fürs Leben ist und kein Beiwerk. Es ist das, was dem Leben Grund und Richtung gibt", erklärt der studierte Historiker, der seine Doktorarbeit einst der Grafschaft Hartenstein widmete.
Afrika als zweite Heimat
Soziale Medien sind in Wetzels Augen nicht der vorrangige Weg, um Menschen zu erreichen. "Ich bevorzuge die klassische Art", sagt der Pastor über die Kommunikation, die auch ohne große Technik modern geprägt sein kann. Alte Botschaften neu zu vermitteln, ist das Vorhaben von Wetzel, der dabei viele persönliche Erfahrungen in seine Arbeit und seine Predigten einfließen lassen kann. Schließlich hat er viel Zeit im südlichen Afrika gebracht, das für ihn fast zur zweiten Heimat geworden ist. Nach zwei Jahren in Simbabwe Ende der 1990er-Jahre arbeitete Wetzel 2018 noch einmal drei Monate lang in der Nähe von Kapstadt als Pastor. Eine Zeit, die nun seine Ansprachen mit prägt. "Ich predige viel über Gelassenheit und Zuversicht", sagt der Erzgebirger, der in seinen neuen Gemeinden so zur positiven Stimmung beitragen will.