Gelenau. Die geplante Entschlammung des Gelenauer Rathausteichs, die nach fast 40 Jahren längst überfällig ist, verzögert sich. Grund dafür ist ein defekter Abfluss. Zwar war der Großteil des 0,28 Hektar großen und rund zwei Meter Tiefen Gewässers bereits vor Tagen abgelassen, doch stellten die letzten Wasserreste die Mitarbeiter des Bauhofs vor große Probleme. So groß, dass diese zunächst nicht zu lösen waren. "Eine Wurzel ist in ein Ablaufrohr gewachsen, sodass dieses sich in Verbindung mit dem Schlamm immer wieder zusetzt", erklärt Bürgermeister Knut Schreiter, der nun eine Firma mit der Behebung des Schadens beauftragt hat.
"Gold" unter der Wasseroberfläche
Das defekte Rohr war nicht die einzige Überraschung, die das Ablassen des Wassers offenbarte. Auch die nun besser erkennbare Tierwelt unter Wasser sorgte für einige erstaunte Blicke. Schließlich waren ursprünglich nur Karpfen in den Teich eingesetzt worden, doch nun waren auch Kois und Giebel knapp unter der immer weiter absinkenden Wasseroberfläche gut zu erkennen. Während Gemeinde-Mitarbeiter vermuteten, dass diese Arten bei Hochwasser von höher gelegenen Gewässern über die Kanalisation in den Teich gelangten, sieht Ralf Bretfeld andere Gründe für den unerwarteten Zuwachs. Der Gelenauer, der beim Anglerverband Südsachsen Mulde/Elster für die Gewässerbewirtschaftung zuständig ist, könnte unüberlegtes Handeln ausschlaggebend gewesen sein.
Abfischen muss warten
Wahrscheinlich seien die goldfarbigen Fische von jemandem eingesetzt worden, der selbst keine Verwendung dafür hatte. "Dabei kann das fatale Folgen haben", so Bretfeld. Bei entsprechenden Bedingungen könnte das zu einer explosionsartigen Vermehrung der neuen Art, letztendlich aber auch zu einem Massensterben führen. Zum Glück waren dafür in Gelenau die Temperaturen nicht hoch genug. Wie viele Fische genau nun im Teich leben, wird erst das Abfischen zeigen. Doch muss wegen des verstopften Abflusses noch etwas warten.