Zschopau. Am Samstag ist es endlich wieder soweit. Dann steht mit "Rund um Zschopau" für alle direkt und indirekt Involvierten sowie tausende Fans das ultimative Saison-Highlight im deutschen Enduro-Sport auf dem Programm. Dieses ist in diesem Jahr wieder eine Ein-Tages-Veranstaltung und der achte Wertungslauf zur Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft (DEM). Zugleich dient es wieder als eine Art Generalprobe, denn im nächsten Jahr begrüßt man in der Motorradstadt Zschopau wieder die Enduro-Weltmeisterschaft. Dies wird, anders als beim diesjährigen DEM-Lauf, das Finale sein, denn "Rund um Zschopau" 2024 ist diesmal nur die Vorschlussrunde. Am darauffolgenden Sonntag steht dann der letzte Lauf in Kempenich in Rheinland-Pfalz (unweit des Nürburgrings) auf dem Programm.

 

Erste Titelentscheidungen möglich bis wahrscheinlich

Kurz vor Toresschluss kann schon die eine oder andere Meisterschaftsentscheidung fallen. So steht der Chemnitzer Jeremy Sydow kurz vor der Titelverteidigung in der Hubraum-schwächsten Klasse E1, da er sich als Seriensieger mit bislang weißer Weste ein sattes Punktepolster schuf und der Zweitplatzierte bei den zeitgleich in Spanien stattfindenden Six Days im Einsatz ist. Dadurch reicht dem Vorjahressieger die Zielankunft. In der klassenübergreifenden Gesamtwertung kommt er ebenfalls mit einem erklecklichen Punktevorsprung auf den aktuell Zweitplatzierten, den Norddeutschen Davide von Zitzewitz, zu seinem Heimspiel und kann auch hier den Sack theoretisch schon zumachen.

Ebenso kann der Mecklenburger Leon Thoms in der Klasse Junioren 1 bereits im deutschen Enduro-Mekka die Korken knallen lassen. Er führt die J1 aktuell an und kann bei Abwesenheit des Zweit- und Drittplatzierten, Fynn Hannemann und Leonhard Koch, aus dem gleichen Grund wie bei Yanik Spachmüller mit einer Top-3-Platzierung vorzeitig alles klar machen.

 

Schwemme an Lokalmatadoren

Von den weiteren Lokalmatadoren darf man dem dreifachen und Vorjahresmeister Luca Fischeder aus Geringswalde, dem Routinier Edward "Eddi" Hübner aus Penig sowie Florian Görner aus Scharfenstein, der im Vorjahr in Zschopau als Gesamtdritter auf dem Podest stand, wieder vordere Platzierungen zutrauen.

Mit Fritz Hunger (Grünhainichen), Kurt Reichel (Großolbersdorf), Michael Domagala (Gornau), Patrick Irmscher (Schweikershain), Jörg Haustein (Mülsen), Karl Weigelt (Wolkenstein), Nick Emmrich (Zschopau), Marvin Poller (Zschopau), Marc Neumann (Drebach), Andreas Beier (Krumhermersdorf), Marcel Teucher (Zwönitz), Maik Schubert (Hopfgarten) und Danilo Jäck (Chemnitz) aus den Klassen E1, E2 und E3 sowie Jeremy Nimmrich (Gelenau), Pascal Sadecki (Zschopau), Arvid Meyer (Reinsdorf), Hannes Lehmann (Penig) und Niclas Leon Kallmeyer (Schindelbach) aus der Junioren-Meisterschaft ist die Liste der weiteren Fahrer aus der Region fast unendlich lang. In den nicht zur B-Meisterschaft zählenden offenen Klassen ließe sich die Liste beliebig fortführen.

 

DEM auf absehbare Zeit letztmalig in Zschopau

Klar ist, dass auch in diesem Jahr der gastgebende MSC Rund um Zschopau e. V. im ADAC mit seinen engagierten und verlässlichen Partnervereinen aus den umliegenden Ortschaften wieder alles versucht hat bzw. noch versuchen wird, um den Fahrern und Zuschauern wieder ein erstklassiges Enduro-Event zu bieten. Dabei bleibt auch festzuhalten, dass die 2024er-Auflage für längere Zeit der vorerst letzte DEM-Lauf in Zschopau sein wird, denn 2025 steht die EnduroGP-Weltmeisterschaft im Mittelpunkt und 2026 die FIM Enduro-Vintage-Trophy. Somit kehrt die Veranstaltung frühestens 2027 in den DEM-Kalender zurück.

 

Alles, was das Herz des geneigten Enduro-Piloten begehrt

Wie schon im Vorjahr wird auf einen Prolog verzichtet, der allerdings im kommenden Jahr als obligatorischer Super-Test wieder Einzug halten wird. So können sich die DEM-Fahrer in diesem Jahr ausschließlich auf den eigentlichen Fahrtag konzentrieren, der wie gewohnt 8 Uhr vor dem Rathaus in Zschopau beginnt und mit der Zielankunft auf dem MZZ-Gelände endet. Dazwischen warten die drei Sonderprüfungen SP1 (Enduro-Test zwischen Weißbach und Gelenau), SP2 (ebenfalls Enduro-Test im Hübler-Wald bei Waldkirchen) und SP3 (Cross-Test auf dem Zschopauer Skihang) auf die Akteure. Während die DEM-Piloten drei rund 85 Kilometer lange Runden durchs Erzgebirge drehen und dabei neun Zeitenjagden absolvieren. Alle weiteren offenen Klassen müssen zwei Runden mit insgesamt sechs Sonderprüfungen absolvieren.

Garniert wird die Runde mit etlichen weiteren interessanten Streckenpunkten, wie den Auffahrten "Weber-Hang" oder der "steile Stich" am Ortausgang Gelenau, dem Waldgebiet bei Altenhain, das bei Zuschauern beliebte, von Fahrern jedoch eher verschmähte Schlammloch in Börnichen und "Under the Bridge" bei der Talsenke der B174 in Zschopau.

Da offensichtlich auch das Wetter mitspielt, steht einem weiteren Enduro-Fest mit rund 300 Teilnehmern und Teilnehmerinnen, "behütet" von rund 400 Helfern, nichts mehr im Wege.