Als Arbeit zwischen Himmel und Erde bezeichnet Marie Schuffenhauer ihr Tätigkeitsfeld. Die 32-Jährige aus Bermsgrün ist als Krankenschwester im stationären Hospiz in Erlabrunn angestellt und engagiert sich zusätzlich ehrenamtlich im ambulanten Hospizverein.
Beruf gibt es als Ausbildung
Im Zuge ihrer Anstellung im Hospiz hat sie eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Hospizhelfer gemacht und begleitet auch im Ehrenamt Sterbende. Die Übergänge sind manchmal fließend. Stets geht es um Menschen, die aufgrund ihrer Diagnose keine Chance auf Heilung haben. Sie benötigen nicht ausschließlich körperliche Pflege, sondern auch seelischen Beistand. Stehen in der Arbeit als Krankenschwester vordergründig die Patienten und die pflegerische Seite im Mittelpunkt, hat das Ehrenamt auch die Angehörigen und deren Seele im Blick. "Die Angehörigen befinden sich in einem Ausnahmezustand. Ganz oft geht es einfach nur darum, da zu sein. Sie benötigen das Gefühl, nicht allein mit all den Problemen und ihren Fragen zu sein."
Außerdem müssen sie lernen, Abschied zu nehmen. Nicht selten kommt es vor, dass Angehörige nur schwer loslassen können und der Patient selbst schon mit sich im Reinen ist. Zudem möchte der ambulante Hospizverein gern, dass die Pflege im häuslichen Bereich vor einem stationären Aufenthalt steht
"Es ist ein Traumberuf"
"In Kombination mit anderen Pflegediensten, Ärzten und spezialisierte ambulante Palliativversorgung ist das möglich. Wichtig aber, dass alles Hand in Hand geht", so die Krankenschwester. Die Mutter zweier Kinder geht in ihrer Arbeit auf - sowohl in der haupt- als auch in der ehrenamtlichen. Dass sie dabei auch regelmäßig Grenzerfahrungen macht, nimmt sie in Kauf und wird dabei von ihrem christlichen Glauben getragen.
"Es ist ein Traumberuf, ich möchte nicht mehr in einem anderen Fachgebiet arbeiten", sagt sie. Im Ehrenamt könne und müsse sie bestimmen, wie viel Zeit und Ressourcen vorhanden sind. "Ich kann dort eine Pause einlegen, was natürlich in der Festanstellung nicht geht", sagt die 32-Jährige. Sie verweist darauf, dass sie im Hospiz die ist, die als Letzte am Bett steht und als Erste das Beileid ausspricht. Ihre Arbeit in Ehrenamt und Hauptamt lehrt sie nicht nur Demut, sondern auch die Kostbarkeit des Lebens.
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