Ein "Riese" im Schritttempo durchs Erzgebirge

Schwerlasttransport 80 Meter langes Rotorblatt braucht für 40 Kilometer zwei Tage

Hilmersdorf. 

Hilmersdorf. Produziert wurde es im Norden, gebraucht wird es in Mittelsachsen. Trotzdem sorgt ein insgesamt 210 Meter hohes Windrad, das in einem Windpark bei Voigtsdorf aufgestellt werden soll, im Vorfeld auch in anderen Regionen für viele staunende Blicke und zugleich auch einige Probleme. Grund ist der schwierige Transport, der vor allem im Fall der 80,50 Meter langen Rotorblätter eine echte Herausforderung darstellt. Nachdem die Technik mit "normalen" Schwerlasttransportern bis zur Heinzebank transportiert wurde, ist von dort aus ein zwölfachsiger Spezialtransporter nötig, um von Hilmersdorf aus den restlichen Weg über kleinere Straßen zu meistern.

Bis zu 9 km/h "schnell"

Während der große "Stamm", aufgeteilt in bis zu 30 Meter lange Einzelteile, über Nacht nach Mittelsachsen transportiert werden konnte, dauert die Beförderung der Rotorblätter deutlich länger. "Für die 40 Kilometer sind drei Tage eingeplant", sagt Manuel Deistler, der den Spezialtransporter ohne Führerhaus mit einer Art Fernbedienung bei einer Geschwindigkeit von maximal 9 km/h steuert. Sobald er sich Kurven, Bäumen oder Häusern nähert, ist Vorsicht gefragt - und Geschick. Denn mit seinem Transporter kann er das riesige Rotorblatt, das 21 Tonnen wiegt, bis zu 60 Grad aufrichten - und so leichter die Hindernisse umfahren. Trotzdem musste im Vorfeld viel getan werden. Unter anderem wurde Bäume beschnitten, Ampeln beiseite geschoben und Stromleitungen vorübergehend abgehangen.

Viele Straßensperrungen nötig

Zwei Tage sind für den Transport nach Mittelsachsen eingeplant, einer für die Rückfahrt. Dann folgt die gleiche Reise noch zweimal mit den anderen beiden Blättern. Dies führt auch zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen, denn er Tross, zu dem auch Begleit- und Polizeifahrzeuge gehören, kommt wie beschrieben nur langsam voran. "Deshalb wird die Straße immer abschnittsweise von Kreuzung zu Kreuzung gesperrt", erklärt Manuel Deistler, der noch viel Arbeit vor sich hat. Doch er kennt sich aus. Schließlich hat der "Bladelifter" seit 2015 schon über 500 solcher riesigen Rotorblätter transportiert.



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