Königswalde. Der Wings for Live World Run war ein Erfolg auf ganzer Linie. 206.728 Teilnehmer in 158 Ländern und 192 Nationalitäten haben 5,8 Millionen erlaufen für die Rückenmarkforschung. Ein Hauch von diesem gigantischen Spendenlauf, der in diesem Jahr zum 10. Mal stattfindet, war auch im Erzgebirge spürbar. Ein Königswalder war bereits zum dritten Mal in Folge dabei. Dennoch gab es für Ralf Böttrich am Sonntag punkt 13.00 Uhr auch eine kleine Premiere: "Ich bin erstmals in Grumbach gestartet, wo ich geboren und aufgewachsen bin. Auf den Lauf bin ich vor zwei Jahren aufmerksam geworden. Gerade durch Sportunfälle, an denen ich selbst als Rennfahrer (ehemalig) einige Male in meiner Karriere nur knapp vorbeigeschrammt bin, kommt es oft zur Querschnittslähmung. Ein Ex-Motocrossfahrer beispielsweise, der nach einem Unfall vom Hals ab querschnittsgelähmt war, konnte dank der Rückenmarkforschung geheilt werden. Heute läuft er bei diesem Lauf mit. Ich selbst laufe auch nicht mit, weil ich mir etwas beweisen muss, sondern ich mache das für die, die auf eine Heilung hoffen", so Ralf Böttrich, der sich noch an seinen allerersten Start beim World Run 2021 erinnerte, bei dem wegen Corona die Teilnehmer alleine unterwegs waren. Die erzgebirgische Ausgabe des weltweiten Spendenlaufes sah eine Laufstrecke von Grumbacher Sportplatz aus über Mildenau und Streckewalde bis Boden im Preßnitztal vor.
Hervorragende Organisation
"Das Startgeld beträgt 20 Euro, ich habe 50 Euro überwiesen und zusätzlich 150 Euro in der Familie gesammelt. Die Organisation ist hervorragend. Im Vorfeld muss man eine App auf sein Handy herunterladen. Darüber bekommt man dann die Anweisungen zum Verlauf. "30 Minuten nachdem man losgelaufen ist, fährt das virtuelle Cutcher Car los. Das fährt konstant mit der gleichen Geschwindigkeit. Und irgendwann holt dich dieses Ding ein und dann bist du raus. Bis dahin versuche ich, so weit wie möglich zu kommen", so Ralf Böttrich vor dem Start.
Am Ende lag der 57-Jährige, der sich für die 15-Kilometer-Distanz eingeschrieben hatte, ziemlich nah dran an seiner Prognose: Die Handy-App konstatierte 18,5 Kilometer, wie den Läufer das virtuelle Begleitauto einholte. "Die Leute standen am Straßenrand und haben mich angefeuert, das motiviert. Zwar hatte ich mir 25 Kilometer vorgenommen, doch ich hatte mir das Knie etwas verdreht", so der Lauffreund, der versicherte: "Natürlich werde ich im nächsten Jahr wieder mit dabei sein."
Ralf Böttrich geht am 9. Juni das nächste Mal wieder in die Spur, wenn in Oberwiesenthal ein Spendenlauf für krebskranke Kinder stattfindet.